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Glühbirnen wählen – mit der Sonne als Vorbild

Glühbirne

Die Wahl einer geeigneten Glühbirne ist wirklich kompliziert geworden! Als Entscheidungshilfe können wir aber die Sonne zu Rate ziehen, deren Licht uns immer schon geleuchtet hat...

Eclairage artificiel et course solaire

Farbe, Intensität und Position im Raum: 3 Faktoren, die den Sichtkomfort der Beleuchtung im Laufe des Tages beeinflussen.

 

Bricht sich das Sonnenlicht in einem Regenbogen, wird sichtbar, dass es aus verschiedenen Wellenlängen zusammengesetzt ist, die wir in der Bandbreite von Rot über Orange, Gelb, Grün und Blau bis zu Violett wahrnehmen. Je nach Stand der Sonne am Himmel und je nach Luftfeuchtigkeit verändert sich die Zusammensetzung des Lichts für unsere Augen. Am frühen Morgen zum Beispiel, wenn die Sonne noch nicht hoch über dem Horizont steht, werden ihre Lichtstrahlen von der Atmosphäre gefiltert, welche sie schräg durchqueren: Der Blauanteil wird zu grossen Teilen gestreut, so dass uns die Farbe rötlich erscheint. Dasselbe geschieht abends, bei Sonnenuntergang, mit dem Unterschied, dass uns das Rot dann oft viel intensiver erscheint, weil in der Atmosphäre dann mehr schwebende Partikel (Aerosole) vorhanden sind, die auf das Blau einwirken.

Zwischen diesen zwei Positionen klettert die Sonne auf den Zenit: Am Mittag treffen ihre Strahlen im rechten Winkel auf die Erde auf, so dass das Licht nicht nur intensiver, sondern auch weisser ist, weil sein Blauanteil weniger stark in der Atmosphäre diffundiert.

Der Blauanteil im Licht beeinflusst uns

Diese zyklische Veränderung von Intensität und Farbanteilen des Sonnenlichts beeinflusst unseren Stoffwechsel – vor allem der Blaulichtanteil. Die blaue Farbe wird von der Retina unserer Augen wahrgenommen, und von dort aus wird die Information in den Gehirnbereich weitergeleitet, der die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, reguliert. Dieses Hormon hat nicht nur eine Auswirkung auf unseren Wachzustand, sondern auch auf die Regulierung unserer biologischen Rhythmen. Wissenschaftliche Recherchen zeigen übrigens, dass die Veränderung des Blaulichts in der künstlichen Beleuchtung auf unseren Schlaf und unsere Stimmung wirkt.

Halogenlampe in eine Glühbirne integriert

Halogenlampe, in eine Glühlampe aus klarem Glas integriert.

Energiesparlampe

Kompaktleuchtstofflampe (die so genannte Energiesparlampe) in klassischer Glühbirnenform, enthält eine Leuchtstoffröhre.

LED in Glühlampenform

LEDs auf einer Leiterplatte in eine Glühlampe aus mattem Glas integriert.

Ampoule transparente avec filament-LED

Glühlampe aus transparentem (oder mattem) Glas mit integrierten LED-Leuchtfäden: zu Filamenten aneinandergereihte winzigkleine LED-Lämpchen (mit einer gelben Fluoreszenzschicht überzogen).

Es scheint, dass für uns eine Beleuchtung ideal wäre, die sich während des Tages verändert und gegen Abend weniger Blaulicht aufweist, was uns auf den Schlaf vorbereitet…

Abends wird warmes Licht bevorzugt

Daher sind künstliche Beleuchtungen, die uns am angenehmsten erscheinen, solche, die mit den Lichtanteilen übereinstimmen, wie wir sie von der Sonne her kennen. Tagsüber mögen wir in der Regel helles, weisses von oben strahlendes Licht. Und gegen Abend ziehen wir schwächeres, röteres Licht vor, das aus einer tiefer liegenden Beleuchtung stammt. Abends zum Beispiel geben uns das Kaminfeuer oder Kerzen ein beruhigendes Gefühl, wahrscheinlich weil sie an den Sonnenuntergang erinnern: sie sind auf Augenhöhe und senden nur schwaches Licht aus, das wegen des geringen Blauanteils im Rotbereich liegt – ein so genanntes "warmes" Licht. Um hingegen ein Arbeitszimmer, eine Schulklasse oder eine Werkstatt zu beleuchten, wird eine helle und starke Beleuchtung bevorzugt, die an der Decke angebracht ist. Sie gleicht dem Tageslicht und wird "kaltes" Licht genannt.

Sonnenlicht zur Mittagszeit ist "sehr kalt"!

Es klingt seltsam, aber die Benennungen für die Lichtfarben sind eher irreführend, denn das Licht zur Mittagszeit wird als "sehr kalt" bezeichnet, obwohl es sich um den Moment des Tages handelt, an dem das Licht am energiereichsten ist. Der Grund dafür ist unsere Gewohnheit, die rote Farbe der Wärme zuzuordnen und Blau für die Kälte zu wählen. Beleuchtungsspezialisten hingegen verwenden eine andere Terminologie, um die Lichtfarbe zu charakterisieren: sie sprechen von der Farbtemperatur, die in Kelvin (K) ausgedrückt wird. Die Logik dabei entspricht derjenigen eines Schmiedes, der ein Stück heisses Eisen bearbeitet: wird das Eisen nach und nach erhitzt, wird es zuerst rot, dann gelb und bei Erreichen der Höchsttemperatur schliesslich weiss oder sogar bläulich. Auch das Licht der Sonne verändert seine Temperatur zwischen der Morgendämmerung und Mittag: ausgehend von ungefähr 2000 K bei Tagesanbruch erreicht es in der Mittagszeit rund 6000 K. Wenn aber am Mittag der Himmel von Wolken verhangen ist, steigt die Farbtemperatur auf etwa 7000 K, oder anders gesagt: der Blauanteil steigt – und das Licht wird noch "kälter".

Elektrische Leistung und Farbtemperatur

Früher, als es nur gewöhnliche Glühbirnen zu kaufen gab, spielte die Farbtemperatur noch keine Rolle. Wollte man eine Glühbirne kaufen, genügte es sie nach ihrer Leistung bzw. ihrer Wattzahl zu wählen. Tatsächlich ist aber der Glühfaden einer kleinen Lampe mit 25 Watt viel weniger heiss als derjenige einer 100 Watt-Lampe. Er sendet deshalb ein viel rötlicheres Licht aus, was gut zu einer Nachttischlampe passt, die man abends anmacht. Eine 100 Watt-Birne hingegen verbreitet mit ihrem viel heisseren Glühfaden ein weisseres Licht, und wird daher besser an der Decke eines Raumes angebracht, in dem gearbeitet wird.

Seit 2012 sind die gewöhnlichen Glühbirnen (mit einigen Ausnahmen) vom Verkauf zurückgezogen worden, da ihre Lichtausbeute ineffizient ist. Sie wurden durch drei Lampenfamilien ersetzt: Halogenlampen (die fast alle vom Markt genommen wurden), Kompaktleuchtstofflampen (die gerade vom Markt genommen werden) und LEDs, die einzigen Lampen für den Hausgebrauch, die bis Ende 2023 übrig bleiben werden. LEDs bieten uns nun eine grosse Bandbreite an Beleuchtungsstärken und Farbtemperaturen bei einem wesentlich geringeren Stromverbrauch. So kann man Lampen finden, die schwaches aber kaltes Licht geben, oder stark leuchtende Lampen mit warmem Licht. Und um alles noch ein wenig komplizierter zu machen, werden die heute erhältlichen Lampen auch danach unterschieden, wie wir ihre Lichtfarben empfinden (siehe weiter unten).

Die Verpackung von Glühlampen muss eine Energieetikette aufweisen. Diese allein reicht allerdings nicht aus, um die geeignete Beleuchtung zu wählen. Deshalb müssen die Hersteller weitere technische Informationen angeben, die man unbedingt kennen sollte:

Energieetikette einer Glühlampe
    Für Glühbirnen gibt es zwei nützliche Informationen auf der neuen Energieetikette zu beachten:
  • 1. Die Energie-effizienzklasse zeigt die Lichtausbeute an.
  • 2. Der gesamte Stromverbrauch pro Jahr (in kWh) bei einem standardisierten Verbrauchswert von 3 Stunden pro Tag (= 1000 Stunden).
  • Die verbrauchte elektrische Leistung: Ihre Einheit wird mit Watt [W] angegeben. Sie bezeichnet die Strommenge, welche die eingeschaltete Lampe jede Sekunde verbraucht, und zwar unabhängig vom produzierten Licht. Eine Lampe mit 5 Watt verbraucht folglich zweimal weniger Energie als eine Lampe mit 10 Watt. Für die Stromrechnung zählt einzig diese Einheit.

    Unter Watt, erfahren sie mehr darüber.

  • Der Lichtstrom: Seine Einheit wird in Lumen [lm] gemessen. Es handelt sich dabei um die Lichtmenge, die von unseren Augen wahrgenommen werden kann. Je höher die Lumenzahl einer Glühbirne ist, desto heller leuchtet sie. Und je mehr Lumen pro bezogene Watt sie produziert, um so grösser ist ihre Lichtausbeute. Die Höhe der Lichtausbeute wird mit der Energie-Etikette angegeben, die normalerweise auf allen Lampenverpackungen aufgedruckt ist. Im Allgemeinen sind 300 Lumen für eine Nachttischlampe ausreichend, für eine Bürobeleuchtung genügen 400 bis 600 Lumen und um den Küchentisch zu beleuchten benötigt man zwischen 1000 und 1200 Lumen.

    Lumen und Lux

  • Die Farbtemperatur: Sie wird in Kelvin [K] angegeben und zeigt an, ob das Licht einer Lampe der aufgehenden oder der untergehenden Sonne ähnlich ist (2000-2700 K), ob es dem Sonnenlicht in den Morgenstunden oder am späten Nachmittag gleicht (2800-3500 K), oder der Sonne am Mittag entspricht (2000-3300 K), das auch als "warmweiss" oder auf Englisch "warm white" bezeichnet wird, und das in Räumen, in denen nicht gearbeitet wird (Badezimmer, Wohnzimmer, Eingangshalle) sehr angenehm ist. Neutrale bis kalte Farbtöne (3300-5000 K) passen besser zu Arbeitsplätzen, wo die Leuchtkörper tagsüber verwendet werden und das Sonnenlicht ergänzen. Sehr kalte Farbtöne (>5000 K), so genanntes "Tageslicht" oder "daylight" werden am besten in fensterlosen Räumen benutzt. Als Faustregel gilt, dass warmes und kaltes Licht nicht gleichzeitig im selben Raum benutzt werden soll, da dies unser Gehirn irritiert, da es für uns die Farbtöne ausgleicht, damit wir die hellsten Oberflächen als weiss wahrnehmen. Je stärker die Beleuchtung ist, um so wichtiger ist es, eine höhere Farbtemperatur zu wählen – genau so wie beim Sonnenlicht.

    Hier erfahren Sie mehr über die Farbtemperatur

    Das Lichtspektrum der Glühlampen

  • Der Farbwiedergabe-Index IRC (oder Ra): Dieser Index definiert die Farbwiedergabequalität einer Lampe und wird mit einer Zahl zwischen 0 (alles erscheint grau) und 100 (alle Farben sind perfekt unterscheidbar, wie im Sonnenlicht) angegeben. Der IRC gibt also an, wie wir die Palette aller Farben wahrnehmen können. Halogenlampen haben einen IRC nahe bei 100. Kompaktleuchtstoffröhren und LEDs hingegen weisen unterschiedliche IRCs auf, da sie das sichtbare Farbspektrum nicht homogen wiedergeben. Für die Beleuchtung einer Wohnung wird ein Index von mindestens 80 benötigt. Für einen Arbeitsplatz, an dem es wichtig ist, die Farben gut unterscheiden zu können, ist ein IRC von 90 wünschenswert. Soll ein Leuchtkörper aber nur einen Gang, ein Treppenhaus oder den Keller beleuchten, kann der IRC auch kleiner als 80 sein.

    Mehr über den Farbwiedergabeindex erfahren Sie unter IRC

Das Glühwürmchen wählt eine Lampe

 

Auf der Verpackung von Glühbirnen muss ebenfalls angegeben sein :

  • Ob die Glühbirne auch mit einem Dimmer verwendet werden kann.
  • Ihre Anlaufzeit in Sekunden (d.h. wie lange die Lampe braucht, um hell zu werden).
  • Ihre angenommene Lebensdauer (in Stunden).
  • Die Anzahl der Schaltzyklen (wie oft sie an- und ausgeschaltet werden kann).
  • Quecksilbergehalt (Giftigkeit) von Kompaktleuchtstofflampen (Stromsparlampen).

Die Verpackungen enthalten keinen Hinweis zum Flickern (Flimmern) der Lampen

Seit Beginn der elektrischen Beleuchtung flackern oder flimmern die meisten Lampen mehr oder weniger stark, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Die Fachleute für Beleuchtungskörper nennen dieses Flimmern "Flickern". Sind die Helligkeitsschwankungen stark ausgeprägt, kann Flickern für unser Wohlbefinden und unsere Sicht problematisch werden. Bei LED-Lampen bestehen sehr grosse Unterschiede hinsichtlich des Flickerns: die besten emittieren ein perfekt stabiles Licht, während sich die schlechtesten pro Sekunde 100-mal ein- und ausschalten. Angaben zum Flickern auf den Verpackungen sind noch nicht obligatorisch.

Flickern (Flimmern)

Unterscheiden Sie die Lampen, die recycelt werden können

Kompaktleuchtstoffröhren und LEDs sollten am Ende ihrer Lebensdauer in einem Verkaufsgeschäft oder einem Recyclinghof abgegeben werden, denn ihr Sockel enthält elektronische Bauteile und chemische Substanzen, die nicht in die Umwelt gelangen dürfen. Halogenlampen können im normalen Abfalleimer zusammen mit dem anderen Haushaltsabfall entsorgt werden.

Kompaktleuchtstofflampe

Im Sockel von Kompaktleuchtstofflampen (oder "Energiesparlampen") sind Elektronikbauteile verborgen, und die Glasröhren enthalten Quecksilber. Diese Lampen müssen in ein Verkaufsgeschäft zurückgebracht oder in einer Gemeindesammelstelle entsorgt werden.

LED-Glühbirne

LED-Glühbirnen enthalten zusätzlich zu den Leuchtdioden, welche Licht produzieren, einige Elektronikbauteile. Diese Lampen müssen in ein Verkaufsgeschäft zurückgebracht oder in einer Gemeindesammelstelle entsorgt werden.

 

Glühbirnen und Lampen für den Hausgebrauch.