Die Begriffe Umwelt und Natur haben beide zahlreiche Bedeutungen und manchmal werden sie auch als Synonym an Stelle des anderen verwendet, ja sogar miteinander verwechselt. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Bevölkerung stark zugenommen, und damit einher geht auch die Zunahme der menschlichen Aktivitäten. Deshalb werden diese zwei Begriffe heutzutage stark mit dem Klimawandel assoziiert und mit der Zerstörung von unberührten Lebensräumen und die sie bewohnenden Pflanzen und Tiere (Verlust der Biodiversität), der Verschmutzung (Luft, Gewässer und Böden), der ungezügelte Nutzung und dem Verbrauch der natürlichen Ressourcen sowie mit verschiedenen anderen Belastungen und schädlichen Auswirkungen wie Lärm, Elektrosmog, Lichtverschmutzung, Radioaktivität etc. in Verbindung gebracht
Umwelt. Dieses Wort wird eher dafür gebraucht, um von den für das Leben von uns Menschen notwendigen Bedingungen zu sprechen: die Qualität der Luft, des Wassers und des Bodens; Lärm; Grünräume; etc.
Natur. Dieses Wort wird eher dafür gebraucht, um eine unberührte Landschaft ohne Einwirkungen der menschlichen Zivilisation zu beschreiben.
In diesem Kontext verwendet man das Wort "Umwelt" in der Regel, um die Qualität unserer Lebensbedingungen und diejenige der Elemente, die zu unserem Wohlbefinden beitragen, zu beschreiben: der Reinheitsgrad der Luft, die wir atmen, und des Wassers, das wir trinken, die Qualität des Bodens, in dem unsere Lebensmittel wachsen, die Vor- und Nachteile der Urbanisation (=Verstädterung) wie auch die durch unsere Aktivitäten verursachten Schäden (Industrie- und Agrarproduktion, Baustellen, motorisierter Verkehr etc.)
Was das Wort "Natur", betrifft, so wird es eher dafür gebraucht, um das zu beschreiben, was ausserhalb der Menschenwelt und ihrer Aktivitäten existiert, oder anders gesagt: alles, was wild und unberührt ist: Landschaften ohne starke menschliche Eingriffe sowie Flora und Fauna, die nicht durch Agrikultur und Zucht verändert wurden – natürlich immer im Wissen, dass zum Beispiel in der Schweiz, ausser einigen sehr steilen, abschüssigen und unzugänglichen Gebieten, praktisch alle Landschaften von uns Menschen geformt wurden.
So kommt es, dass auf institutioneller Ebene oft zwischen dem Naturschutz (Rechtsvorschriften und Massnahmen zu Gunsten der Arten und der wilden Landschaften) und dem Umweltschutz (Rechtsvorschriften und Massnahmen zu Gunsten des Lebensraums von uns Bürgern) ein Unterschied gemacht wird. Allerdings umfasst in der gegenwärtigen Zeit, wo die Artenvielfalt in einer die Welt umspannenden Grössenordnung bedroht ist, das Konzept "Natur" tendenziell immer stärker auch das Konzept "Umwelt".
Umweltberichte vom Bundesamt für Umwelt