Der Stromverbrauch eines Fernsehgeräts hängt vor allem von seiner Bildschirmgrösse und seiner Helligkeit ab

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Fernseher

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Eine gute Effizienzklasse auf der Energieetikette weist nicht unbedingt einen geringen Stromverbrauch aus.
12 téléviseurs de toutes les couleurs

Der Fernseher ist wahrscheinlich das Haushaltsgerät, dessen Technologie und Einsatzmöglichkeiten sich im Laufe der letzten Jahre am meisten verändert haben. Er ist flach geworden, digital, hat eine sehr hohe Bildauflösung und kann sogar riesengross sein. Man kann nicht nur Sendungen anschauen, sondern - dank dem Internet - auch einen Fussballmatch mit Freunden teilen, die bei sich zu Hause geblieben sind, sich aber in einer Ecke des Bildschirms bei Ihnen im Fernseher zeigen...

Da Fernsehgeräte weit verbreitet sind – oft gibt es in einer Wohnung mehrere davon – verlangt die Europäische Union, dass die im Handel erhältlichen Geräte mit einer Energie-Etikette versehen sind. In der Schweiz ist diese Etikette seit Juli 2012 obligatorisch.

Die Energieetikette bevorteilt grosse Bildschirme

Die Energieetikette klassiert die Fernesehgeräte auf einer Skala von A (die beste Kategorie) bis G (die schlechteste Kategorie). Bei der Einteilung in die verschiedenen Klassen wird vor allem der Stromverbrauch im Verhältnis zur Bildschirmfläche berücksichtigt. Anders gesagt, wenn zwei verschieden grosse Fernseher denselben Stromverbrauch aufweisen, ist es der grössere, der in einer besseren Energieklasse eingestuft wird, und zwar obschon für seine Herstellung und seinen Transport mehr Material und mehr Energie benötigt werden und er natürlich auch am Ende seines Lebenszyklus mehr Abfall hinterlässt.

Energieetikette des Fernsehgeräts

Stromverbrauch ?  

Wenn Sie dem Stromsparen höchste Priorität beimessen, so ist die wichtigste Angabe auf der Energie-Etikette der Stromverbrauch des Fernsehgerätes – und zwar egal wie gross er ist. Auf der Etikette ist der Stromverbrauch in "kWh/1000h" (Kilowattstunden pro 1000 Stunde) angegeben. kWh ist die Einheit für die Energiemenge; Sie sehen auf Ihrer Stromrechnung, wie viel Sie davon verbraucht haben. 1 kWh kostet in der Schweiz je nach Region zwischen 10 und 40 Rappen.

Bildschirmdiagonale ?

BildschirmdiagonaleDie Grösse eines Fernsehers entspricht der Länge seiner Bildschirmdiagonale. Sie wird entweder in Zentimeter oder in Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) angegeben. Die meisten Geräte haben ein Bildschirmformat mit einem Breiten/Höhen-Verhältnis von 16 : 9, dies entspricht dem Kino-Format, das auch für die Fernsehsendungen zur Norm geworden ist. Im Verkauf sind Geräte erhältlich, deren Diagonalen von 50 cm bis zu mehr als 2 Metern reichen. Bei einem 80 cm-Bildschirm (der heute bereits als klein eingestuft wird!) und einem Riesenbildschirm von 160 cm beträgt der Unterschied zwischen den beiden Diagonalen das Doppelte (Multiplikation mit Faktor 2), die Bildschirmfläche hingegen ist fast viermal so gross. Da nun aber die Bildschirmfläche für den Stromverbrauch massgeblich ist, bedeutet dies nichts anderes, als dass wenn man einen Fernseher mit 160 cm Bildschirmdiagonale kauft, dies einem Kauf von drei bis vier Fernsehern mit Diagonalenlängen von 80 cm gleichkommt… Hierbei muss allerdings noch präzisiert werden, dass wenn beide Fernseher über die "Ultra HD"-Eigenschaften verfügen, Sie genau die gleiche Anzahl von Bildpunkten (Pixel) besitzen. Das bedeutet, dass man sich beim grösseren Bildschirm für den gleichen Betrachtungskomfort etwas weiter entfernt von hinsetzen muss – da eben seine Pixel grösser sind.

Die Farbe der Wand hinter dem Fernseher verändert unsere Wahrnehmung der Helligkeit der Bildanzeige: bei gleicher Bildeinstellung erscheint uns das Bild umso schärfer und kontrastreicher, je dunkler der Hintergrund ist.

Die Hintergrundbeleuchtung (backlight) beeinflusst den Stromverbrauch

Hat man ein Fernsehgerät mit vernünftiger Grösse und einer guten Klassifizierung auf der Energieetikette gewählt, kann man den Stromverbrauch noch ein bisschen mehr verringern, indem man die "Hintergrundbeleuchtung" verändert. Bei den LCD-Monitoren (Liquid Crystal Display), die den Grossteil der Geräte im Handel ausmachen, ist die Hintergrundbeleuchtung die Vorrichtung, mit welcher die Flüssigkristalle, welche das Bild ergeben, beleuchtet werden - in etwa wie die Sonne, die durch die bunten Scheiben eines Kirchenfensters scheint. Um die Hintergrundbeleuchtung (backlight) zu gewährleisten, haben praktisch alle Fernseher im Verkauf LEDs, welche entweder flächig hinter den Flüssigkristallen angeordnet sind (Full LED) oder seitlich an zwei oder allen Rändern des Monitors (Edge LED) rund um einen Lichtleiter gruppiert sind, welcher das Licht nach vorne zu den Flüssigkristallen streut. Je höher die Hintergrundbeleuchtung eingestellt ist, um so stärker steigt der Stromverbrauch des Fernsehers: eine voll aufgedrehte Hintergrundbeleuchtung kann leicht die Kilowattstunden verdoppeln!

Die Einstellung der Hintergrundbeleuchtung ist bei jedem Fernseher anders

Es gibt Fernseher (eher von minderer Qualität), bei denen die Stärke der Hintergrundbeleuchtung direkt an die Helligkeit (brightness) gekoppelt ist: ein Erhöhen oder Verringern der Helligkeit erhöht oder verringert gleichzeitig den Stromverbrauch. Bei anderen (eher bessere Qualität) bewirkt eine Erhöhung der Helligkeit nur eine schwache Zunahme des Stromverbrauchs, denn die Hintergrundbeleuchtung wird gesondert geregelt, in einem anderen, "backlight" genannten Menü. Unter den verschiedenen vorgesehenen Einstellungen ist oft auch ein "Eco"-Modus vorhanden, welcher die Hintergrundbeleuchtung insgesamt herabsetzt. Bestimmte Fernsehgeräte haben einen Lichtdetektor, der sie automatisch dem Umgebungslicht angleicht – eine sehr wirksame Massnahme zum Stromsparen.

Hier noch ein zwei weitere Ratschläge, um den Bedarf an der Hintergrundbeleuchtung möglichst klein zu halten: Vermeiden Sie, dass die Sonne oder das Licht einer Lampe direkt auf den Bildschirm trifft und stellen Sie den Bildschirm besser vor einen dunklen als einen hellen Hintergrund (siehe Kasten).

Wählen Sie ein natürlicheres Bild

In allen Fällen erreicht man bessere Resultate, wenn man die Bildeinstellungen verändert, denn die Werkseinstellung sehr vieler Fernsehgeräte bewirkt zwar sehr farbige und kontrastreiche, jedoch oft wenig natürliche Bilder. Die Hersteller wollen so vermeiden, dass ihre Geräte neben denjenigen der Konkurrenz "blass" aussehen. Was aber den Energieverbrauch und die Bildästhetik betrifft, so ist es besser, die Bilder zu entsättigen und den künstlichen Schärfungseffekt aufzuheben, um wieder viel detailliertere Nuancen der Landschaften und menschlichere Hautfarben bei den Filmstars und Journalisten zu erlangen. Die Einstellungsoption "Kino" oder "Standard" liefert in der Regel gute Ergebnisse.

Den Fernseher gegen ein sparsameres Modell auswechseln ?

Die zur Herstellung, für den Transport und die Entsorgung eines Fernsehers notwendige graue Energie – unabhängig von der verwendeten Technologie – ist mindestens zwei- bis dreimal grösser als die Energie, die er während seiner gesamten Lebenszeit verbraucht. Aus energetischer Sicht ist es deshalb nicht sinnvoll, einen altes Fernsehgerät zu ersetzen, das noch funktioniert. 

Ein alter, ausrangierter Fernseher darf natürlich nicht mit dem Haushaltsabfall entsorgt werden. Gemäss der "Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte" (VREG) ist man dazu verpflichtet, den Fernseher in eine Gemeindesammelstelle oder in einen Laden zurückzubringen. Verkaufsgeschäfte nehmen das Gerät kostenlos zurück, auch wenn man kein neues kauft.

Festnetz-Telefonie, Internet und Fernsehen: man kann Stromverbrauch und Elektrosmog verringern

www.broadcast.ch, Erklärungen zu den verschiedenen Empfangsmethoden des Schweizer Fernsehens: Kabel, Internet, Satellit, etc.