In Kürze:
Mit dem Eco-Modus können Sie Ihren Wasser- und Stromverbrauch reduzieren und erhalten trotzdem gute Waschergebnisse.
Durch niedrigere Wassertemperaturen und längere Waschzeiten wird Energie gespart.
Für einen maximalen Nutzen sollte man darauf verzichten, das Geschirr vor dem Einräumen in die Maschine mit heissem Wasser vorzuspülen.
Kühler, aber länger waschen
Von Herstellern durchgeführte Umfragen zeigen, dass der Eco-Modus bei Waschmaschinen und Geschirrspülern wenig genutzt wird. Viele befürchten, dass die Ergebnisse schlechter ausfallen oder die längere Laufzeit den Energieverbrauch erhöht.
Allerdings verbraucht der Eco-Modus rund ein Drittel weniger Energie als das Normalprogramm, und das bei vergleichbaren Resultaten. Das Prinzip ist simpel: Wasser zu erhitzen benötigt nämlich deutlich mehr Energie, als die Trommel oder die Sprüharme laufen zu lassen. Der Eco-Modus arbeitet mit tieferer Temperatur, wodurch der Waschgang jedoch etwa 30 bis 60 Minuten länger dauert als im Standardprogramm. Die längere Einwirkzeit des Waschmittels sorgt für eine wirkungsvolle Reinigung. Dank optimal abgestimmten Spülgängen senkt der Eco-Modus zudem den Wasserverbrauch.
Liegt die Waschtemperatur beim Programm Eco 40–60 wirklich zwischen 40 und 60 °C?
Die Temperatur im Programm-Namen (Eco 40–60) entspricht nicht der tatsächlichen Waschtemperatur, sondern gibt an, für welche Wäsche das Programm geeignet ist. So können mit Eco 40–60 beispielsweise Textilien gereinigt werden, die laut Etikett bei 40 bis 60 °C waschbar sind. Bei diesem Programm kann die effektive Temperatur in der Praxis zwischen etwa 25 und 35 °C liegen, mitunter auch etwas höher. Für Kleidung mit der Pflegekennzeichnung 30 °C, vor allem bei empfindlichen Stoffen wie Wolle oder Seide, sollte man besser ein Spezialprogramm verwenden.
Und wie entfernt man Bakterien?
Entgegen landläufiger Meinung muss man Textilien nicht bei 60 °C waschen, um Bakterien loszuwerden. Moderne Waschmittel enthalten desinfizierende Substanzen, die auch bei niedrigen Temperaturen wirken. Ein Waschgang bei 60 °C kann sinnvoll sein, wenn die Keimbelastung ungewöhnlich hoch ist, etwa im Krankheitsfall, oder bei Bettwäsche von Personen mit Hausstaubmilbenallergie. Es empfiehlt sich zudem, gelegentlich ein Programm mit hoher Temperatur laufen zu lassen, um die Maschine gründlich zu reinigen und insbesondere von anhaltenden Gerüchen oder sichtbaren Ablagerungen zu befreien.
Der Eco-Modus schont die Maschine
Mit dem Eco-Modus lassen sich überdies die Instandhaltungskosten reduzieren, und die Kleidungsstücke sehen länger gut aus. Denn bei tieferen Temperaturen kristallisiert Kalk weniger leicht zu Kesselstein, welcher Geräten und Textilien nach und nach zusetzt.
All diese Gründe sprechen klar für den Eco-Modus, sofern man die längere Waschzeit in Kauf nehmen kann. Seit 2021 verpflichtet eine neue EU-Verordnung die Hersteller, einen Modus «Eco 40–60» als Standardprogramm anzubieten.
Noch einen Schritt weiter
Wer noch mehr Energie sparen will, sollte überlegen, wann man die Maschine am besten laufen lässt. Früher riet man dazu, abends bzw. nachts zu waschen, wenn die Nachfrage nach Strom niedrig ist. Angesichts des starken Ausbaus der Solarenergie kann es heute aus energetischer Sicht sinnvoller sein, Geräte um die Mittagszeit zu betreiben, da die Sonneneinstrahlung dann meist am höchsten ist. Ein weiterer Vorteil: Tagsüber stört der Lärm der Maschinen weniger als am Abend oder in der Nacht. Auch bei Abwesenheit lassen sich diese meist so timen, dass sie zum günstigsten Zeitpunkt starten.
Abschliessend sei angemerkt, dass heisses Vorspülen den Eco-Nutzen beim Geschirrspüler zunichtemacht, da das Erhitzen des Wassers sehr viel Energie benötigt. Man kann das Geschirr entweder kalt abspülen oder die groben Reste entfernen und den Rest dann von der Maschine erledigen lassen. Bei modernen Spülmaschinen ist kein Vorspülen mehr nötig.