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Durchzug stoppen und Heizkosten sparen

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Durchzug stoppen

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Drei einfache Methoden, um Zugluft aufzuspüren und teure Wärmeverluste zu vermeiden.

Junge Frau sitzt vor ihrem Computer in der Zugluft

Wir haben zwar alle unsere eigene Empfindlichkeit was unliebsamen Durchzug betrifft, aber in der Regel kann man davon ausgehen, dass wir den störenden Luftzug wahrnehmen, wenn die Luftgeschwindigkeit mehr als 0,2 Meter pro Sekunde beträgt, was in etwa viermal langsamer ist als eine gehende Person. Im Winter braucht es nicht viel, damit eine Ecke in der Wohnung oder im Büro als unangenehm empfunden wird – je kühler die Zugluft ist, umso unangenehmer wird der Durchzug empfunden, auch wenn er nur sehr schwach sein sollte. Es lohnt sich, Zugluft in einem beheizten Gebäude festzustellen und zu reduzieren, denn Durchzug erhöht den Energieverbrauch auf indirekte Weise: Der kühle Luftzug veranlasst die Bewohner, die Heizung hochzudrehen, um das Kältegefühl zu kompensieren.

Drei einfache Methoden, um Durchzug zu entdecken

Ein mit einem Wollfaden oder einem leichten Band versehener Stab

Mit einem leichten Bändchen

Dieses Verfahren besteht darin, eine Art Angelrute herzustellen, die aus einem Stöckchen besteht, an dem ein sehr, sehr leichter "Faden" angebracht ist: zum Beispiel ein Wollfädchen, ein Seidenband, ein Stückchen Magnetband (aus einer alten Audiokassette) oder ein Streifen mehrlagiges Toilettenpapier, von dem man eine Lage abgetrennt hat, oder etwas ähnlich leichtes.

Halten Sie das Stöckchen vor sich und bewegen Sie sich ganz langsam in den Räumen, um den Durchzug nicht zu unterbrechen bzw. um nicht selber Luftzug zu verursachen. Gehen Sie den Wände entlang und halten Sie den Stock in Raumecken, vor die Fenster, vor Steckdosen und Rollladenkasten...


Seifenblasen helfen bei der Erkennung von Zugluft.

Mit Seifenblasen

Die bunten Röhrchen zum Herstellen von Seifenblasen kann man am Kiosk oder in Läden kaufen, die eine Spielzeugabteilung haben. Seifenblasen sind sehr wirkungsvoll zum Erkennen grosser Luftbewegungen (z. Bsp. im Treppenlauf). Aber Vorsicht, sie können klebrige Reste hinterlassen, wenn sie platzen.


Der Rauch von einem Räucherstäbchen hilft, Zugluft zu erkennen.

Mit Räucherstäbchen

Da Räucherstäbchen sehr langsam brennen, erzeugen sie einen sichtbaren Rauchfaden, mit dem angezeigt werden kann, wo Durchzug durchströmt. Halten Sie das Räucherstäbchen auf Armeslänge und bewegen Sie sich langsam an Fenstern und Wänden entlang. Gehen Sie vorsichtig hin und her, um den Luftzug nicht zu beeinflussen. Diese Methode eignet sich auch dazu, die Funktionsfähigkeit der Lüftungsgitter für die Abluft aus Küche, Bad und WC zu überprüfen. Ist die Wohnung mit Brandmeldern ausgestattet, seien Sie vorsichtig, damit kein Alarm ausgelöst wird!

Der Grund, weshalb Räucherstäbchen sichtbaren Rauch abgeben, liegt unglücklicherweise darin, dass sie viele Feinpartikel freisetzen. Abgesehen vom Feststellen, wo der Durchzug herkommt, ist es Ihrer Gesundheit zuliebe besser, sie nicht im Haus abbrennen zu lassen.


Wissenschaftliche Instrumente

Digitales Anemometer zur Messung von Luftströmungen

Tragbares Anemometer

Zu den professionellen Instrumenten zählt auch das Anemometer (auf Deutsch Windmesser), das speziell für die Messung niedriger Luftgeschwindigkeiten im Innern von Gebäuden entwickelt wurde. Sie können zur Erfassung und zur Charakterisierung von Luftströmen oder zur Regulierung des Luftdurchsatzes von Lüftungsanlagen eingesetzt werden.


Eingangstür von einer Wärmekamera gesehen.

Aufnahme einer Eingangstür im Winter aus Sicht einer Wärmebildkamera. Die kalte Luft, die unter der Tür eindringt, kühlt die Bodenfliesen stark aus.

Wärmebildkamera

Im Winter kann man auch eine Wärmebildkamera benutzen, um das Eindringen der kalten Luft sichtbar zu machen, denn diese kühlt das Material rund um die Risse oder die undichten Stellen von Türen und Fenstern aus.

Aber auch ohne technische Hilfsmittel kann man Durchzug feststellen: Manchmal gibt es Spinnennetze an Stellen, wo die Luftströmungen am stärksten sind: Spinnen lassen sich dort nieder, weil die Luftbewegungen ihnen die Fliegen und Steckmücken direkt in die Falle treiben...


Entstehung von Durchzug und Mittel zur Abhilfe

  • Kalter Luftstrom, der durch undichte Fenster eindringt.
    Abhilfe: Bringen Sie selbstklebende Fensterdichtungen an (informieren Sie sich in einem guten Baumarkt, denn es gibt verschiedene Marken mit unterschiedlicher Lebensdauer). Ersetzen Sie die Fenster > Verglasung und Fenster.
  • Kalter Luftstrom, weil die Wand zu wenig isoliert ist.
    Abhilfe: Dämmen Sie die Fassade von aussen (bevorzugte Lösung) oder von innen.
  • Kalte Luft dringt durch unzureichend isolierte Rollladenkästen ein.
    Abhilfe: Die Luft kann entweder ungehindert eindringen, da ein Fehler der Schliessvorrichtung des Rollladenkastens vorliegt (wenn er im Gebäudeinnern angebracht ist) oder durch den Öffnungs- bzw. Schliessmechanismus von Gurt oder Kurbel (wenn der Kasten aussen angebracht ist). Das Dämmen und die Abdichtung eines Rollladenkastens kann den Komfort einer Wohnung erheblich verbessern. Diese Arbeiten sollten aber eher von Fachleuten vorgenommen werden.
  • Kalter Luftstrom kommt aus den elektrischen Steckdosen.
    Abhilfe: Luft strömt aus der Steckdose! Das ist gar nicht so ungewöhnlich: Die Kanäle, welche die elektrischen Leitungen führen, bringen manchmal auch kalte Luft von aussen in die Räume. Lassen Sie den Steckdosendeckel von einem Fachmann demontieren und den Sicherungskasten abdichten. Diese Arbeiten sollten wirklich nur von Elektrikern durchgeführt werden (vor Durchführung jedweder Arbeiten unbedingt die Stromversorgung der Steckdose im Sicherungskasten trennen!)
  • Durchzug kommt aus der ausgeschalteten Dunstabzughaube.
    Abhilfe: Dunstabzugshauben besitzen einen Abluftkanal, der die eingesaugte Luft nach draussen führt. Überprüfen Sie, ob der Kanal eine Klappe hat, die das Eindringen von Wind in den Dunstabzug bzw. in die Küche verhindert.
  • Durchzug aufgrund zu starker automatischer Raumlüftung.
    Abhilfe: Wenn das Problem in einer Mietwohnung auftritt, erkundigen Sie sich bei den Nachbarn, ob diese das gleiche Problem haben und wenden Sie sich dann an die Verwaltung oder den Vermieter. Ein Zustopfen der Lüftungsgitter ist keine gute Lösung: die Wohnung wird nicht mehr korrekt gelüftet und es kann sogar sein, dass die Lüftung der anderen Wohnungen gestört wird.
  • Durchzug, der durch einen sehr heissen Heizkörper erzeugt wird, der an einer kalten Aussenwand (oder unter kalten Fenstern) in einem Raum mit unzureichender Isolation angebracht ist.
    Abhilfe: Eigentlich erfüllt der Heizkörper seine Aufgabe perfekt. Durch seine Wärme erzeugt er eine rotierende Luftbewegung im Raum. Aber je wärmer der Heizkörper, umso stärker ist der Luftzug. Wird die Temperatur des Heizkörpers abgesenkt, indem man das Ventil etwas schliesst, wird die zwar Luftumwälzung reduziert, aber die Heizwärme ist dann möglicherweise nicht mehr ausreichend. Die Wärmedämmung des Gebäudes und der Austausch der Fenster kann das Problem lösen, da man dann mit weniger warmen Heizkörpern heizen kann.
  • Luftstrom, der über ein offenes Treppenhaus zwischen zwei Stockwerken entsteht.
    Abhilfe: In der Regel steigt die warme Luft aus dem unteren Raum ins Obergeschoss, indem sie sich an der Decke sammelt und dann durch das offene Treppenhaus in das obere Stockwerk zieht. Das Anbringen eines schweren Stoffvorhangs am unteren Ende der Treppe kann helfen, den Luftzug zu begrenzen. Achten Sie besonders auf eine gute Barrierewirkung des Vorhangs oben an der Decke.
  • Durchzug durch ein konventionelles Cheminee mit offener Feuerstelle.
    Abhilfe: Wenn das Feuer brennt, erzeugt ein Cheminee mit offener Feuerstelle einen starken Luftzug, denn gleichzeitig mit dem Abtransport des Rauchs durch den Schornstein saugt das Feuer warme Luft aus dem Raum an, welche durch kalte Luft (die durch undichte Stellen in das Gebäude eintritt) ausgetauscht wird. Aber selbst wenn kein Feuer brennt, erzeugt ein solches Cheminee oft Zugluft, sogar dann, wenn die Zugklappe geschlossen ist. Ein Cheminee zu modernisieren kann sehr vorteilhaft sein, sowohl in Bezug auf den Wohnkomfort als auch auf die Energieeinsparungen.

3 Gebäudetypen, 3 Arten von Durchzug

Altbau: Mängel an der Fensterdichtung sind Teil der Gebäudelüftung

In einem alten, nicht renovierten Gebäude wird die Luft teilweise durch undichte Stellen des Gebäudes erneuert. In den meisten Fällen gibt es keine Lüftungsgitter: "Frische" Luft tritt durch undichte Fenster und die nicht dicht schliessende Haustüre ein. Verbrauchte Luft wird durch die Dunstabzugshaube in der Küche oder Ansaugöffnungen in Bad und WC nach draussen geleitet. Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Alter des Gebäudes lassen jedoch die Fenster immer mehr Luft durch, und kalte Luft tritt auch durch Risse in den Wänden oder entlang der Rohre ein. Luft kann sogar aus den elektrischen Steckdosen sowie aus den Öffnungen an der Decke strömen, aus denen die elektrischen Leitungen für die Lampen kommen.

In einer alten, nicht sanierten Wohnung von etwa 100 Quadratmetern kann die Summe aller Einlässe kalter Luft einem Luftaustausch entsprechen, der durch eine kleine, ständig geöffnete Dachluke von der Grösse einer A4-Seite stattfindet – was den normalen Lüftungsbedarf bei weitem übersteigt. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Luft in einem Wohnraum in einer Rate von 30 m3 pro Stunde und Person erneuert werden muss – was einem Luftstrom entspricht, der sanft durch ein Loch von 5 Zentimetern Durchmesser eintritt.

Lüftung

Modernes Gebäude (gut durchdacht und qualitätsvoll gebaut): Wände und Fenster schliessen dicht und der Luftaustausch wird durch ein automatisches Lüftungssystem gesteuert

Ein gut gebautes modernes Gebäude (oder ein gut sanierter Altbau) weist nicht nur eine sehr gute Wärmedämmung auf, sondern ist auch gegen Lufteinlass abgedichtet. Deshalb wird die Lufterneuerung meist durch ein Lüftungssystem vorgenommen, welches frische Luft durch Gittereinlässe in die Schlaf- und Wohnräume einleitet und die verbrauchte Luft durch andere Gitteröffnungen in Küche, Bad und WC absaugt – also aus den Räumen entfernt, in denen die meisten Schadstoffe sowie die höchste Luftfeuchtigkeit entstehen. Spricht man von "Komfortlüftungen", ist darin auch ein Wärmetauscher enthalten, der es ermöglicht, die Wärme der Abluft an die von aussen zugeführte, kalte Frischluft abzugeben. Aber auch in einem solchen Gebäude kann Durchzug auftreten, zum Beispiel wenn die Lüftungsanlage zuviel Luft liefert, oder wenn die Bewohner die Lüftungsgitter absichtlich verschliessen (oder unbeabsichtigt durch Möbel verstellen) und so die Zirkulation der Luft zwischen den Räumen stören. Wenn aber die Luftzirkulation in der Wohnung schlecht funktioniert, konzentriert sich der Luftstrom an bestimmten Stellen und erzeugt eine unangenehme Zugluft...

Lüftung

Teilweise sanierter Altbau ohne Komfortlüftung

Leider trifft man diese Lösung sehr häufig an: Das alte Gebäude wurde mit neuen gut isolierenden und dichten Fenstern versehen, aber es wurden keine neuen Lufteinlässe angebracht. Saugen die Abluftgitter in Küche, Bad und WC immer noch viel Luft ab, kann unter der Eingangstüre oder durch Risse Durchzug entstehen. Zugunsten der Gesundheit der Bewohner und natürlich auch um Probleme durch Feuchtigkeit zu vermeiden, welche Schimmelpilz an den kalten Wänden begünstigen können, sollten Lüftungsschlitze an den neuen Fenstern erwogen werden. Es gibt automatische, hygrostatisch gesteuerte Lüftungsregler (ohne Batterien, ohne Strom), die sich entsprechend der Raumfeuchtigkeit öffnen bzw. schliessen.

Allerdings löst nur eine Dämmung der Fassaden das Problem der kalten Wände und der Feuchtigkeit durch Kondensation.

Lüftung