Ein Häuschen,
das Gefahren bergen kann
Im Gartenhaus können gefährliche Produkte und Werkzeuge lagern. Zur Unfallvermeidung – für die Umwelt, die eigene Gesundheit und diejenige anderer – ist es ratsam ein Inventar zu erstellen.
Berühren Sie das Gartenhaus.
Lüftung
Auch ein Gartenhaus muss eine Lüftung haben. Mindestens eine Gitteröffnung über dem Boden und eine Abluftmöglichkeit im oberen Wand- oder Dachbereich sollte vorhanden sein. Bestimmte giftige Dämpfe sind schwerer als Luft, andere leichter. Ein Luftzug leitet sie ab. So vermeidet man es, die Gase einzuatmen, wenn man die Türe öffnet.
Alte Farbtöpfe
Farbe, Lacke, Lasuren und andere Schutzmittel für Metall und Holz enthalten oft Substanzen, die man nicht einatmen sollte (Lösungsmittel auf Erdölbasis) und die nicht in die Natur gelangen dürfen (Schwermetalle, Fungizide, Insektizide). Sie werden als "Sondermüll" bezeichnet und dürfen nicht im Abfall entsorgt werden, sondern müssen gesondert entsorgt werden. Im Handel sind auch Farben, Lacke und Lösungsmittel auf natürlicher Basis erhältlich, die für die Gesundheit und die Natur weniger problematisch sind.
Messerscharf, spitzig, gefährlich...
Damit Unfälle verhindert werden – oder sich zumindest nicht allzu oft ereignen -, sollten Werkzeuge, die schneiden, an der Wand befestigt aufbewahrt werden. Verschliessen Sie Gartenscheren mit dem Sicherheitsmechanismus. Und: Zu ihrer eigenen Sicherheit lassen Sie nie ein Werkzeug am Boden liegen!
Vorsicht, wenn Substanzen auslaufen
Beim Hantieren mit Benzin oder schädlichen Substanzen ist es besser, Handschuhe zu tragen. Flüssigkeiten können ausserdem leicht auslaufen – damit nichts in die Umwelt gelangt, stellen Sie die Behälter von solchen Substanzen am besten in ein Auffangbecken. Als angenehmer Nebeneffekt bleibt der Boden Ihres Gartenhauses schön sauber...
Vorsicht, Gift!
Mit Gift behandelte Pellets oder Getreidekörner, die Ratten und Mäuse töten, sind mit äusserster Vorsicht zu behandeln! Sie müssen für Kinder, Hunde und Katzen unerreichbar aufbewahrt werden, da sie sie verschlucken könnten. Die meisten dieser "Rodentizide" (Nagetierbekämpfungsmittel) enthalten eine Substanz, die die Blutgerinnung verhindert und zum Tod durch innere Verblutung führt. Bei Unfällen wird das Vitamin K1 als Gegenmittel vom Arzt oder Tierarzt verabreicht.
Unbekannte Substanzen
Wenn Sie bei sich eine Substanz oder eine Flüssigkeit finden, die sie nicht definieren können, handelt es sich – aus gesetzlicher Sicht – um "Sondermüll". Es ist streng verboten, sie im WC oder in der Natur zu entsorgen. Es ist ebenfalls verboten, sie der Müllabfuhr mitzugeben. Die meisten dieser Abfälle haben nichts auf einer Abfall-Annahmestelle oder auf einer Abfall-Sortieranlage zu suchen. Am besten ist es, Sie erkundigen sich bei Ihrer Gemeinde, wo und wie solche Substanzen sicher entsorgt werden können.
Originalverpackung
Wissenswert: Laut einem Bundesgesetz von 2005 gilt das Aufbewahren von chemischen Substanzen oder Benzin in Behältern für Lebensmitteln als Straftat: "Gefährliche Stoffe und Zubereitungen müssen ihrer Gefährlichkeit entsprechend sicher aufbewahrt und gelagert werden. Insbesondere müssen sie so aufbewahrt oder gelagert werden, dass Verwechslungen, namentlich mit Lebensmitteln, oder irrtümliche Verwendungen verhindert werden." Alle Produkte müssen in ihrer Originalverpackung aufbewahrt werden. Leider passiert es immer wieder, dass jemand aus Versehen ein giftiges Produkt schluckt, in der Meinung es handle sich um ein Getränk.
Benzin und Diesel
Benzin ist das einzige Erzeugnis, das gleichzeitig toxisch, äusserst leicht entflammbar, gefährlich für die Umwelt, mutagen (d.h. es verursacht Veränderungen an den Chromosomen) und nach einer Änderung der Bundesgesetzgebung von 2005 immer noch frei im Handel erhältlich ist (gilt auch für Diesel). Man ist sich nicht immer bewusst, dass es sich bei Benzin und Diesel um gefährliche Stoffe handelt, und es ist nicht gut, wenn man sie zum Reinigen von Motoren und Chromteilen benutzt. Wählt man einen elektrischen Rasenmäher, befreit man sein Gartenhaus nicht nur von Benzindämpfen, man verringert auch die Brand- und Explosionsgefahr.
Chlor und Säuren für den Swimmingpool
Chlor darf nie neben anderen Chemikalien zur Poolpflege wie pH-Minus oder pH-Plus stehen, denn der Kontakt von Chlor mit Säuren führt zu Entweichung von giftigen Dämpfen. Ob als Tabletten, Granulat oder Pulver: Atmen Sie nie direkt über den Behältern, die immer gut verschlossen sein müssen. Tragen Sie bei der Handhabung sicherheitshalber Handschuhe. Am besten ist ein System ohne Chlor – Elektrolyse für Swimmingpools -, so vermeiden Sie die Substanz, die Hände und Lungen angreift.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren
Bewahren Sie alle Produkte in sicherer Höhe auf. Am einfachsten ist es, Regale aufzustellen, die an der Wand festgeschraubt sind. Pulver stellt man immer über flüssige Mittel, denn diese könnten tropfen. Behälter, die direkt auf dem Boden stehen, sind für Kinder erreichbar (auch wenn man keine eigenen hat, könnten welche auf Besuch kommen). Ausserdem könnten die Behälter den Boden kontaminieren oder feucht werden.
Gut verschlossen
Es gibt immer irgend etwas gefährliches in einem Gartenhaus. Darum ist es besser, es immer abzuschliessen. Mit einem Zahlenkombinationsschloss braucht man nicht immer den Schlüssel zu suchen (notieren Sie die Zahlenkombination mit einem Stift an einem diskreten Ort oder speichern Sie sie auf Ihrem Handy unter "Gartenhaus".