Zum Inhalt

Minergie und MuKEn

 

MuKEn und Minergie-Standards

Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn)

In der Schweiz sind es die Kantone, welche die Gesetze betreffend den Energieverbrauch der zu erstellenden oder zu sanierenden Gebäude erlassen. Um die Gesetzgebungen zwischen den Kantonen zu harmonisieren, haben sich die kantonalen Energiefachstellen auf ein Massnahmenbündel geeinigt, welches dazu dient, den Energieverbrauch des Gebäudebestands unseres Landes effizient zu verringern und gleichzeitig den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen: die MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich).

Die MuKEn dienen als Richtlinien für die Revision der kantonalen Energiegesetze. Sie basieren auf der SIA-Norm 380/1 und schreiben insbesondere vor, dass der Wärmebedarf eines neuen Gebäudes – für Heizung und Warmwasser – den vergleichbaren Heizölbedarf von 4,8 Litern pro m2 beheizte Fläche pro Jahr nicht übersteigen darf (dies ist 4 bis 5-mal weniger als ein typisches Gebäude aus den 1970er Jahren). Ein vollständig saniertes Gebäude darf 6 Liter pro m2 nicht überschreiten. Die MuKEn nähern sich so dem Minergie-Standard an, allerdings ohne dessen Anforderungen an die Lüftung zu übernehmen.

Die Minergie-Standards

Principes de base des standards Minergie

Zum Starten der Animation das Bild berühren

Die Grundprinzipien des Minergie-Standards :
• Hausmauern, Böden und das Dach werden sehr gut wärmegedämmt.
• Die Fenster sind nicht nur sehr gut isoliert, sondern auch gleichzeitig für die Sonnenenergie durchlässig.
• Es werden erneuerbare Energien verwende (hier im Bild eine "Sole-Wasser"-Wärmepumpe und Sonnenkollektoren).
• Mit einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung müssen die Fenster während der Heizperiode zum Lüften nicht mehr geöffnet werden.

Der Verein Minergie wurde 1998 gegründet, um Bau-, Heizungs- und Lüftungsmethoden zu fördern, die ein Minimum an Energie verbrauchen – und die geringe schädliche Emissionen für Umwelt und Klima freisetzen. Unter Einbezug von Bund, Kantonen, Vertretern aus Hochschulen und Wirtschaft sowie Privatpersonen stellt Minergie nicht nur (kostenpflichtige) Qualitätslabel für Neubauten und modernisierte Altbauten aus, der Verein organisiert auch Weiterbildungskurse für Fachleute aus der Bau- und Heizungsbranche. Zudem gibt er Richtlinien und Broschüren für Neubauten und Gebäudesanierungen heraus, und nicht zuletzt errichtet er Leitlinien für Materialien, Fenster, technische Installationen etc.

Es gibt verschiedene Minergie-Label. Der Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser und Lüftungssystem liegt bei Neubauten im Minergie-Standard mit den tiefsten Anforderungen (Basis-Standard) bei einem Äquivalent von 3,8 Liter Heizöl pro m2 (Sanierung: 6 Liter). Mit Minergie-P sinkt der Bedarf auf 3 Liter, und mit Minergie-A verbraucht das Gebäude nicht mehr Energie als es selber produziert ("Nullenergiehaus" oder "Plusenergiehaus"). An die drei genannten Standards fügt sich Minergie-ECO an: Dieser Mehrwert erhöht nicht nur die Wohnqualität aufgrund geringer Lärmimmissionen, schadstoffarmer Innenräume sowie tiefer Strahlenbelastung, das Gebäude erhält auch durch minimale Umweltbelastung (Schadstoffe) sowie Ressourcenschonung (tiefe Graue Energie) eine höhere Nutzungsqualität bei einem Umbau bzw. Rückbau.

Die Anforderungen der MuKEn wie auch diejenigen von Minergie werden in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.

 

www.endk.ch, Konferenz Kantonaler Energiedirektoren

www.minergie.ch, Verein Minergie