Und wenn ich den Stromverbrauch des alten Geräts nicht kenne?
In diesem Fall können Sie sich am Alter des Geräts orientieren und annehmen, dass es ungefähr so viel Energie verbraucht wie vergleichbare Modelle aus dieser Zeit. Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung des durchschnittlichen Stromverbrauchs von Kühlschränken seit 1990 gemäss einer deutschen Studie. Auf Grundlage dieser (für 2025 hochgerechneten) Werte ergibt sich Folgendes: Um die Emissionen der Herstellung eines neuen Kühlschranks zu kompensieren, braucht es 53 Jahre bei einem 10-jährigen, 15 Jahre bei einem 20-jährigen und 9 Jahre bei einem 30-jährigen Gerät (jeweils für Durchschnittsgeräte).
Soll man also den Kühlschrank der Umwelt zuliebe austauschen?
Einige Fachportale empfehlen, den Kühlschrank nach rund zehn Jahren aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen zu ersetzen. Die Idee dahinter ist, dass modernere Geräte stromsparender sind und dadurch die Anschaffungskosten und die CO₂-Belastung der Herstellung nach einigen Jahren ausgeglichen werden. Doch ist dem wirklich so? Die Ergebnisse des Rechners zeigen: Tauscht man sein altes Gerät durch ein Durchschnittsmodell auf dem Schweizer aus, lohnt es sich zumindest aus Sicht der CO₂-Bilanz nicht – ausser bei einem sehr alten Gerät (Anschaffung vor den 2000er-Jahren). Die Empfehlung, den Kühlschrank nach zehn Jahren zu ersetzen, ist heute also nicht mehr aktuell, da neue Geräte seit Längerem sehr energieeffizient sind, während die CO₂-Belastung bei der Herstellung kaum gesunken ist.
Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler
Der Rechner lässt sich auch für andere Geräte wie Waschmaschinen, Trockner oder Geschirrspüler nutzen. Bei diesen Geräten führen die typischen Verbrauchswerte zu ähnlichen Ergebnissen wie bei den Kühlschranken. Mit einer Ausnahme: Der Stromverbrauch von Wäschetrocknern ist in den letzten zehn Jahren stark zurückgegangen, da diese inzwischen mit Wärmepumpen ausgestattet sind. Einige ältere Tumbler sind wahre Stromfresser.
+ mehr Informationen: Stimmt der auf der Energieetikette angegebene Verbrauch?
Studien unter möglichst echten Bedingungen legen nahe, dass der auf der Energieetikette aufgeführte Jahresenergieverbrauch bei Kühlschränken meist recht genau ist. Der Verbrauch kann jedoch in einigen Fällen höher ausfallen, und zwar vor allem aus den drei folgenden Gründen:
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- Je älter der Kühlschrank, desto geringer ist seine Energieeffizienz. Durchschnittlich steigt der Stromverbrauch um etwa 1,5 Prozent pro Jahr. Ein 20 Jahre alter Kühlschrank dürfte daher rund 30 Prozent mehr Strom verbrauchen.
- Auch die Nutzung beeinflusst den Verbrauch, etwa wenn der Thermostat sehr kalt eingestellt ist, der Kühlschrank nur selten abgetaut wird oder warme Speisen hineingestellt werden. Eine detaillierte Studie kam zum Schluss, dass der Energieverbrauch je nach Nutzung um bis zu 32 Prozent höher ausfallen kann.
- Bei älteren Modellen waren die Vorgaben für die Energieetikette weniger streng, weshalb der ausgewiesene Verbrauch mitunter deutlich zu tief war. Nach und nach führte die EU präzisere Normen ein, die die Schweiz übernommen hat.
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Wer bei älteren Modellen auch den Altersfaktor bei der Berechnung berücksichtigen will, erhöht im Rechner den Verbrauch des aktuellen Geräts um 20 bis 30 Prozent. Wenn Sie Ihre Nutzung als überdurchschnittlich einschätzen, können Sie die Verbrauchswerte des alten und des neuen Geräts im Rechner um bis zu 32 Prozent höher ansetzen.
Bei Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Geschirrspülern verändert sich der Verbrauch mit dem Alter kaum; ausschlaggebend sind vielmehr die Nutzung (Einsatzhäufigkeit, Programmauswahl) und die Wartung.