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Man kann Warmwasser verbrauchen, ohne es zu merken

Mit dem Drehhebel kann man den Wasserhahn mit nur einer Hand öffnen, und gleichzeitig erhält man die gewünschte Mischung von kaltem und warmem Wasser. Dieses Prinzip wurde 1937 vom Amerikaner Alfred M. Moen (1916-2001) erfunden, nachdem er sich am heissen Wasser aus einem gewöhnlichen Wasserhahn mit zwei Griffen verbrannt hatte. Al Moen musste jedoch erst das Ende des Zweiten Weltkriegs abwarten bis er einen Hersteller fand, der bereit war, seine revolutionäre Mischbatterie in Produktion zu nehmen. 1947 kam die "Mischbatterie Moen" auf den Markt und wurde schnell beliebt in Küche und Bad, und dies nicht nur in den USA, sondern in zahlreichen Ländern, die den Immobilienboom der Nachkriegszeit erlebten.

Die Mischbatterie hat unbestritten viele Vorteile. Der wichtigste ist, dass wir nicht mehr wie bei einem gewöhnlichen Wasserhahn mit zwei Griffen ausprobieren müssen, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat. Aber sie hat auch einen gewichtigen Nachteil: Man kann nämlich schnell sehr viel Wasser und Energie verschwenden, wenn man nicht aufpasst. Denn viele Benutzer achten nicht darauf, auf welcher Position der Hebel im Moment steht, in welchem sie den Hahn öffnen. Möchte man sich aber nur schnell die Finger abspülen oder eine Frucht oder ein Küchengerät abwaschen, so ist der Hebel schnell und unbemerkt bis zum Anschlag angehoben. Dies ist der erste Grund der Verschwendung: Im Verhältnis zur tatsächlich benötigten Wassermenge tritt viel zu viel Wasser aus dem Hahn. Und der zweite Grund der Verschwendung: Ist der Hebel im Moment, wo er geöffnet wird, nicht ganz nach rechts gedreht, verbraucht man warmes Wasser, ohne sich dessen bewusst zu sein. Denn man schliesst den Hebel wieder, bevor das warme Wasser den ganzen Weg in den Rohren zurückgelegt hat und durch den Hahn austritt. Das warme Wasser, das in das Rohr geleitet wurde, wird sich dort jedoch wieder abkühlen, ohne benutzt worden zu sein. Und der Boiler wird dieselbe Menge kaltes Wasser, die nachgeflossen ist, wieder aufheizen müssen.

Bewusste Handbewegung

Um eine solche Verschwendung zu vermeiden, sollte man sich angewöhnen, den Hebel von oben zu heben: Der Handrücken zeigt dabei nach oben, zur Decke. Vermeiden Sie, den Hebel mit nach oben gedrehter Handfläche von unten nach oben zu stossen. Benötigt man kein Warmwasser, sollte der Hebel ganz nach rechts gedreht werden, bevor er sanft angehoben wird. Schliesst man den Hahn, so drückt man den Hebel nieder und dem nächsten Benutzer zuliebe zugleich auf die Position ganz rechts. Anders gesagt: "Schliesst man den Hahn, so gehört der Hebel ganz nach rechts !"

Mischbatterien mit Label

Label Energy

Auch wenn wenig Hoffnung besteht, die schlechten Angewohnheiten der Wasserhahn-Benutzer zu ändern, so ist doch noch nichts verloren. Man kann am Waschbecken oder am Lavabo eine Mischbatterie mit der EnergieEtikette A installieren, die den Warmwasserverbrauch dank einer oder mehrerer der folgenden technischen Raffinessen um einen Drittel senken kann :

  • Ist eine bestimmte Durchflussmenge erreicht, lässt sich der Hebel zunehmend schwerer heben, so dass er mit einer unbedachten, automatischen Handbewegung nicht voll geöffnet werden kann.
  • Dreht man den Hebel auf Warmwasser, setzt ein Widerstand ein, der grösser wird, je mehr man auf "warm" dreht: So weiss der Benutzer, bevor das Wasser im Hahn warm wird, wo der Hebel steht.
  • Wird der Hebel zum Schliessen gesenkt, dreht er sich immer automatisch auf die Position "kalt".
  • Die Durchflussmenge wird auf 6 Liter pro Minute begrenzt, unabhängig vom Wasserdruck im Verteilnetz.
Die Energieetikette für Sanitärprodukte