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Wussten Sie schon?

Nur spezielle Kühl- und Gefrierschränke funktionieren gut in der Kälte

Ein Gefrierschrank im Schnee

«Kann ich meinen Kühl- oder Gefrierschrank im Winter in einem ungeheizten Raum (Keller oder Garage) oder sogar auf dem Balkon aufstellen? Das würde doch helfen Strom zu sparen, nicht wahr?»

– Auf den ersten Blick scheint dies eine gute Idee zu sein, denn man folgert aus der Feststellung, dass je kälter es ist, umso weniger Strom müsste das Gerät für seinen Betrieb verbrauchen. Grundsätzlich scheint es widersinnig zu sein, elektrischen Strom zu verbrauchen, um im Innen im Gerät Kühle zu erzeugen, wo es doch draussen winterlich kalt ist!

In der Praxis raten die Hersteller dringend davon ab, einen Kühl- oder Gefrierschrank ausserhalb des Bereichs seiner Klimaklasse aufzustellen (siehe weiter unten), d.h. nicht unter 10°C für die meisten in der Schweiz verkauften Geräte. Es gibt allerdings einige Modelle, die in kälteren Temperaturbereichen betrieben werden können. Hierunter fallen Gefrierschränke, die eine Temperatur von 5°C ertragen (Marke Liebherr) und sogar noch bis -15°C funktionstüchtig bleiben (Marke Beko, Modell Freezer Guard).

Alte Modelle ertragen die Kälte besser

Einige Kühl- und Gefrierschränke älteren Datums können ohne grosse Probleme im Bereich von 3-4°C funktionieren, auch wenn die Hersteller davon abraten. Moderne Geräte hingegen, die so optimiert worden sind, um eine besonders hohe Energieeffizienz zu erzielen, erfordern in den meisten Fällen, dass man ihre Klimaklasse berücksichtigt, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Kompressor festsetzt oder dass der Kompressor vorzeitig altert. Wird es in der Kälte aufgestellt, könnte beim Gerät eine Panne auftreten, was für Lebensmittel in einem Kühlschrank nicht allzu schlimm wäre, da sie zwischen 2 und 8°C gelagert werden. Für tiefgefrorene Lebensmittel wäre dies hingegen einiges problematischer, müssen diese doch bei minus 18°C aufbewahrt werden.

Klimaklassen von Kühl- und Gefrierschränken

Die Klimaklassen von Kühlschränken und Gefrierschränken

Jeder Kühl- oder Gefrierschrank trägt in der Regel ein Geräte-Typenschild (oft an der Rückseite des Geräts angebracht), auf welchem nicht nur seine elektrischen Daten vermerkt sind, sondern auch die seiner Klimaklasse – oder anders gesagt: die minimalen und maximalen Umgebungstemperaturen, in der das Gerät betrieben werden soll. Denn ein Kühlschrank, der in den Tropen läuft, enthält eben nicht das selbe Gasgemisch wie ein Gerät, das für gemässigte Klimazonen vorgesehen ist. Beim Kauf eines Kühlschranks oder Gefriergeräts sollte man diese Information immer überprüfen. Und zwar nicht nur die Minimaltemperatur, denn im Zuge der Klimaveränderung müssen auch Kühl- und Gefriergeräte wärmere Temperaturen aushalten.

Ein Thermometer mit Memory-Funktion

Thermometer mit Speicher für Kühl- und Gefrierschrank

Entscheidet man sich dafür, seinen Kühlschrank oder seine Kühl-Gefrierkombination im Winter an einem ungeheizten Ort aufzustellen, sollte man sich bewusst sein, dass die Temperatur unter die empfohlene Umgebungstemperatur fallen kann und dass die im Kühlschrank gelagerten Lebensmittel gefrieren können.

Um festzustellen, ob die gekühlten oder tiefgefrorenen Lebensmittel längere Zeit zu tiefen oder zu hohen Temperaturen ausgesetzt waren, kann man einen digitalen Thermometer mit Memory-Funktion (Kostenpunkt zwischen CHF 10 und 25.-) zwischen die Lebensmittel legen, der nicht nur die Minimal- und Maximaltemperatur speichert, sondern auch die Dauer dieser Ober- und Unterbereiche. Es gibt auch Thermometer mit einer Sonde, die bei unerwünschten Temperaturen ein Alarmsignal an eine Empfängerbasis senden. So kann man in seiner Küche bleiben und wird trotzdem schnell gewarnt, falls der Tiefgefrierer in der Garage ein Problem hat...

Kaufen Sie keinen zu grossen Kühlschrank oder Tiefkühler

Beabsichtigen Sie ein neues Gerät zu kaufen, ist es wichtig, nicht nur die Grösse, sondern auch den Energieverbrauch zu bedenken. Auf der Energie-Etikette (obligatorisch für neue Geräte) sollten Sie sich nicht einfach von den A++ und A+++ verleiten lassen: Berücksichtigen Sie den Jahresverbrauch in kWh. Bedenken Sie auch, dass je grösser ein Tiefkühler ist, man umso mehr dazu neigt, Lebensmittel darin aufzubewahren, die man schliesslich für Jahre darin vergisst. Aber auch tiefgekühlte Lebensmittel besitzen ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Hausgemachte Gerichte zum Beispiel sollten innert wenigen Monaten konsumiert werden.

Kleine Anmerkungen zu kalt und warm

  • Einen Kühlschrank (oder einen Gefrierschrank) kann man AUSGESCHALTET in der Kälte lassen. Bevor die Geräte in die Läden kommen, werden sie beim Transport oder während der Lagerung oft problemlos der Kälte ausgesetzt.
  • Wird ein Kühl- oder Gefrierschrank auf dem Balkon oder in der Garage aufgestellt, wo das Gerät der Sommersonne ausgesetzt ist, muss es auf Hochtouren laufen, um die Temperatur beizubehalten. Die Stromkosten können also sehr hoch ausfallen.
  • Kühlschränke und auch Gefrierschränke geben mehr Wärme ab als sie Kälte produzieren. Man sollte sie als einen kleinen Heizkörper betrachten, der sich sporadisch einschaltet. Diese Geräte neigen dazu, die Räume, in denen sie aufgestellt sind, aufzuwärmen.
  • Egal ob ein Kühlschrank mit Lebensmitteln vollgepackt oder fast leer ist: Er wird immer in etwa immer gleichviel Strom zur Kühlung benötigen (wenn seine Betriebsart mit einem Innenthermostat geregelt ist, wie dies in der Regel der Fall ist.)
  • Kühlschränke und Tiefkühler haben auf der Rückseite einen Radiator (manchmal hinter einer Abdeckung verborgen). Dieser Radiator ist dafür da, die Wärme des vom Kompressor komprimierten Gasgemischs abzuleiten. Er kann sehr heiss werden. Damit das Kühlgerät gut funktioniert, ist es sehr wichtig, dass (wenn möglich frische) Luft um den Radiator zirkulieren kann.

 

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