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Wussten Sie schon?

Dunstabzugshaube effizient und clever nutzen

Dunstabzugshaube

Dunstabzugshauben spielen eine bedeutende Rolle für unsere Gesundheit, da sie den Küchendunst absaugen und filtern. Besonders wichtig sind sie beim Braten, da die Ausdünstungen von heissen Ölen und Fetten nicht eingeatmet werden sollten, weil sie giftige Substanzen enthalten – insbesondere Acrolein, ein atemwegsreizender Stoff, der bei empfindlichen Personen Asthma auslösen kann. Gleichzeitig sorgt die Dunstabzugshaube dafür, dass Küche und Möbel nicht mit der Zeit mit einem Fettfilm überzogen werden, was nicht nur unappetitlich, sondern auch ungesund ist.

Je nach Art der Funktionsweise kann eine Dunstabzugshaube auch Wasserdampf, der beim Kochen entsteht, oder Schadstoffe aus den Kochflammen von Gasherden ableiten. Es gibt zwei Arten von Dunstabzugshauben:

  • Abluft-Dunstabzugshauben leiten die im Gebäudeinnern angesaugte Luft durch einen Abluftkanal nach draussen. Sie benötigen nur einen Fettfilter (waschbares Metallgeflecht oder synthetische Vliesmatten, auswechselbar und mit dem Haushaltsabfall entsorgbar), um zu verhindern, dass der oder die Motoren sowie der Abluftkanal von den Fettdämpfen verschmutzt werden. Abluftabzugshauben haben den Nachteil, dass sie während der Heizperiode die warme Raumluft nach draussen blasen. Aber auch im nicht eingeschalteten Zustand kann die Raumwärme durch den Abluftkanal entweichen, wenn dieser nicht abgedichtet ist.
  • Umluft-Dunstabzugshauben leiten die gefilterte Luft in die Küche zurück. Sie sind nicht nur mit einem Fettfilter ausgerüstet (waschbar oder wegwerfbar), sondern auch mit einem Filter gegen Gerüche (in der Regel sind dies Aktivkohlefilter, wegwerfbar oder regenerierbar nach Wäsche im Geschirrspüler und Trocknen im Backofen). Die zwei Filter sind oft kombiniert.
    Der Vorteil von Umluft-Dunstabzügen während der Heizperiode ist, dass sie keine warme Raumluft aus der Wohnung entlassen. Nachteilig ist allerdings, dass sie auch Wasserdampf nicht nach draussen befördern: Im Winter, wenn die Fensterscheiben und die Wände kalt sind, kann der Dampf darauf kondensieren und Schimmelbildung begünstigen. Ausserdem können sie nicht alle Gerüche eliminieren. Umluft-Systeme sind für Gasherde nicht geeignet, das sie die Verbrennungsschadstoffe (NOx, CO, Feinstaub), nicht nach draussen leiten.
Abluft-Dunstabzugshaube vs Umluft-Dunstabzugshaube

Links: Abluft-Dunstabzugshaube nur mit Fettfilter.
Rechts: Umluft-Dunstabzugshaube, mit Fett- und Geruchsfilter (Aktivkohlefilter).

 

Abluft-Dunstabzugshauben verursachen während der Heizperiode einen Energieverlust, da sie die warme Raumluft nach draussen leiten

Abluft-Dunstabzugshauben verursachen während der Heizperiode einen Energieverlust, da sie die warme Raumluft nach draussen leiten.
 

Wenn keine Frischluftzufuhr vorhanden ist, der die abgesaugte Raumluft ersetzt, kann die Abluft-Dunstabzugshaube den Feuerungsvorgang im Ofen beeinträchtigen

Wenn keine Frischluftzufuhr vorhanden ist, der die abgesaugte Raumluft ersetzt, kann die Abluft-Dunstabzugshaube den Feuerungsvorgang im Ofen (oder im Cheminée oder im Gas-Boiler) beeinträchtigen. Achtung: giftige Dämpfe – geruchlos und unsichtbar – können in den Wohnraum gesogen werden.
 

Ein Lufteinlass ersetzt die von der Dunstabzugshaube abgeleitete Raumluft

Ein Lufteinlass ersetzt die von der Dunstabzugshaube abgeleitete Raumluft. Der Ofen wird mit Aussenluft versorgt, was verhindert, dass warme Zimmerluft für den Verbrennungsvorgang verbraucht wird und somit verloren geht.
 

"Abluft" braucht immer "Frischluft"

Die meisten Dunstabzugshauben sind entweder "Abluft-Systeme" oder "Umluft-Systeme". Einige wenige Modelle beinhalten beide Funktionsweisen und können zwischen den Systemen wechseln – dies ermöglicht, dass im Winter auf das Umluft-System zurückgegriffen werden kann, um keine Heizenergie zu verschwenden. In energieeffizienten Minergie-Häusern – das heisst gut isoliert, luftdicht und mit einer kontrollierten Zweiweglüftung (mit Wärmerückgewinnung) – werden in der Regel Umluft-Abzugshauben bevorzugt, denn das Abluft-System kann die Lüftung des ganzen Hauses stören. Für diese Art von Häusern gibt es Dunstabzugshauben mit sehr effizientem Fettfiltersystem, was es ermöglicht, die Abluft in die Wohnungslüftung zu leiten (nicht mit einer normalen Dunstabzugshaube machbar!).

In jedem Fall gilt, dass bei der Installation einer Abluft-Dunstabzugshaube die Konzeption der Lüftung eines Gebäudes berücksichtigt werden muss. Insbesondere sollte ein Lufteintritt vorgesehen werden, der so nah wie möglich bei der Abzugshaube liegt und so die abgeleitete Luft ersetzen kann. Darauf muss ganz besonders geachtet werden, wenn die Wohnung schornsteinabhängige Feuerstellen wie z.B. ein Cheminée, einen Holz- oder einen Ölofen besitzt oder ein Gasboiler installiert ist: fehlt der Eintritt für Frischluft, kann die Dunstabzugshaube den Luftstrom im Kamin umkehren und Verbrennungschadstoffe in die Wohnungsluft ziehen.

Bestimmte Abluft-Abzugshauben können mit einer elektrischen Klappe gekoppelt werden, welche automatisch eine Lüftung in der Küche öffnet, wenn der Dunstabzug eingeschaltet wird.

Dunstabzugshauben laufen vor allem zum Zeitpunkt des grössten Stromverbrauchs

Ist der Zeitpunkt gekommen, eine neue Dunstabzugshaube zu kaufen, ist es von Vorteil, ihre EnergieEtikette zu berücksichtigen, die obligatorisch ist. Die Etikette gibt Auskunft über den jährlichen Energieverbrauch der Dunstabzugshaube bei Standard-Gebrauch, ihren Lärmpegel sowie die Effizienzklassen ihrer drei Funktionen, d.h. Saugleistung, Beleuchtung und Fettfiltertechnik.

Es ist wichtig, dass Küchendunstabzugshauben energieeffizient sind, denn sie laufen hauptsächlich dann, wenn der Stromverbrauch am grössten ist: nämlich um die Mittagszeit (Herde und Backöfen in Haushalten und Restaurants sind im Gebrauch, öffentliche elektrische Transportmittel sind in Vollbetrieb und in den Büros bleiben viele Computer eingeschaltet) und gegen 19 Uhr (fast alles, was mit Strom betrieben wird, ist um diese Zeit in den Haushalten eingeschaltet). Diese zwei Spitzenzeiten sind im Winter noch stärker ausgeprägt, denn zusätzlich zur kurzzeitig auftretenden hohen Leistungsnachfrage im Stromnetz werden die Beleuchtungen bereits gegen den späten Nachmittag eingeschaltet und auch die Heizungen sind in Betrieb. Hier deshalb einige Ratschläge, wie die Dunstabzugshaube geschickt genutzt werden kann:

Für eine bessere Reinigung der Küchenluft

  • Den Dunstabzug 2-3 Minuten einschalten bevor der Dampf der Kochtöpfe aufsteigt, damit sich der Luftkreislauf in der Küche einrichten kann. Nach dem Kochen, wenn kein Dampf und Küchendunst mehr entsteht, die Abzugshaube noch weitere 5 bis 10Minuten laufen lassen, um die Raumluft gut zu reinigen.
  • Es hilft oft nichts, die Dunstabzugshaube auf vollen Touren laufen zu lassen - ganz unabhängig vom System der Dunstabzugshaube. Wird bei einem Abluftsystem ein zu intensiver Luftstrom in den Abluftkanal geleitet, erhöht dies den Luftströmungswiderstand und verringert dadurch den Luftabzug, besonders wenn der Kanal Engstellen und Bögen aufweist. Bei einer Umluft-Dunstabzugshaube verkürzt eine zu starke Ansaugleistung die Zeit, während welcher der Luftstrom mit dem Aktivkohlefilter in Kontakt ist, weshalb die Gerüche des Küchendunstes nicht optimal ausgefiltert werden können.
  • Besitzt die Dunstabzugshaube einen Schirm zum Aufklappen, sollte dieser immer vollständig geöffnet werden: Der Dunstabzug funktioniert besser, wenn die Absaugfläche mindestens ebenso gross ist wie die Fläche der Kochfelder.
  • Vermeiden Sie Durchzug, denn er stört den Aufbau eines regelmässigen Luftstroms. Falls Sie eine Abluft-Dunstabzugshaube installiert haben und die Wohnung keine Frischluftzufuhr aufweist, mit welcher die abgesaugte Luft ersetzt wird, öffnen Sie ein Fenster einen Spalt breit, das nicht zu nahe bei der Abzugshaube liegt (im Idealfall 2 m oder mehr entfernt).
  • Reinigen oder ersetzen Sie den (die) Filter gemäss den Herstellerangaben: Ist der Filter mit Fett verschmutzt, kann die Luft nicht mehr ungehindert durchströmen und die Abzugsmotoren müssen stärker arbeiten. Ausserdem kann ein stark fettiger Filter Feuer fangen, wenn man mit Gas kocht.
  • Verwenden Sie bei einem Abluft-Dunstabzug keine Kohlefilter und auch keine kombinierte Fett-/Kohlefilter: Dies ist nicht nur unnötig und teuer, solche Filter beeinträchtigen den Luftabzug.
  • Bei einer Umluft-Dunstabzugshaube ist es sehr wichtig, dass die Öffnungen, durch welche die gefilterte Luft wieder in die Küche strömt, weder verstellt und noch verstopft sind.

Kochen ohne starken Küchendunst

  • Wenn Sie Öl in einer Bratpfanne erhitzen, geben Sie eine ganz kleine Menge Wasser dazu, bevor das Öl heiss ist. Sie können die Wärme reduzieren, sobald das Wasser kocht, denn dies zeigt an, dass eine Temperatur von 100°C erreicht ist. Diese Temperatur liegt weit unterhalb der Schwelle, ab welcher erhitztes Öl giftige, akroleinhaltige Dämpfe freisetzt (ungefähr bei 150°C).
  • Sprudelt das Wasser, hat es seine maximale Temperatur erreicht: es wird nicht heisser, wenn es weiter erhitzt wird, sondern die gesamte Energie, die weiterhin zugeführt wird, bewirkt nur, dass es verdampft. Man gewinnt also nichts, wenn man die Suppe, die Nudeln oder die Kartoffeln in stark sprudelndem Wasser kocht.

    Kochen ohne Übersprudeln / Wenn Wasser siedet, wird es nicht mehr heisser

  • Decken Sie die Kochtöpfe mit dem Deckel zu: so entweicht weniger Dampf und Küchendunst und ausserdem gewinnen Sie doppelt, denn der Deckel behält Wärme zurück (die sonst verloren ginge) und ermöglicht ein Kochen unterhalb des Siedepunkts. Falls das Kochgut überkocht, ist die Hitze immer noch zu gross.

    Kochen mit nur halb soviel Energie

Stromsparen bei der Beleuchtung

  • Berücksichtigen Sie beim Kauf einer Dunstabzugshaube ihre Energie-Etikette, die obligatorisch ist.
  • Wenn die Gebrauchsanleitung nicht davon abrät, ersetzen Sie die kleinen Röhrenglühlampen oder die Halogenspots durch sparsamere Lampen oder LEDs. Bevor sie die Lampen auswechseln, überprüfen Sie, ob für die neue Lampe genügend Platz vorhanden ist. Am besten nehmen Sie die alte Lampe ins Verkaufsgschäft mit, um eine passende neue mit derselben Entsprechung von Lichtstrom (Lumen) und Spannung (12V oder 230V) zu finden.

    Beleuchtung und Batterien

  • Sie können auch eine Glühlampe entfernen – manchmal ist die Beleuchtung so immer noch ausreichend.
  • Wenn die Glühlampen durch eine Scheibe (oder durchsichtiges Plastik) geschützt sind, empfiehlt es sich, diese regelmässig zu reinigen, damit das Licht gut durchfällt.

Filter nicht vergessen

Alle 3 bis 12 Monate – je nachdem, wie häufig Sie kochen – sollten die Filter gewechselt oder gewaschen werden. Um die Kosten oder den Arbeitsaufwand möglichst klein zu halten, sollte in der Küche so wenig Fettdampf wie möglich freigesetzt werden. Beim Kauf einer neuen Dunstabzugshaube ist es hilfreich, sich über die Filterkosten zu informieren: In manchen Modelle können Universalfiltermatten verwendet werden (die man selber auf die richtige Grösse zuschneiden kann), andere hingegen benötigen markeneigene Filter, die oft recht teuer sind. Waschbare Filter sind zwar teurer zu kaufen, ihr Unterhalt ist aber letztlich kostengünster.

Heizenergieverluste klein halten, auch im ausgeschalteten Zustand

Während der Heizperiode kann eine Abluft-Dunstabzugshaube Heizenergieverluste verursachen, selbst dann, wenn sie gar nicht eingeschaltet ist. Wenn nämlich der Abluftkanal auch geöffnet bleibt, wenn die Ventilation ausgeschaltet ist, kann die warme Raumluft durch den Abluftkanal entweichen (bzw. kalte Aussenluft eintreten). Ob der Kanal dicht ist oder nicht, kann mit dem Rauch einer Zigarette (!) überprüft werden: der Rauch wird abgezogen, auch wenn der Dunstabzug gar nicht läuft.

Rückstauklappe

Um den Abluftkanal abzudichten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die effizientesten Vorrichtungen sind elektrisch und an die Funktion des Dunstabzugs gekoppelt. Aber es gibt auch einfachere Systeme, wie z.B. die hier abgebildete Rückstauklappe: Unter dem Druck des Luftstroms öffnet sie sich (rechtes Bild), wenn dieser nachlässt, schliesst sie sich (Bild Mitte). Manche Modelle lassen sich leicht in einen bestehenden Abluftkanal bzw. Mauerkasten einbauen.

 

Die Energieetikette für Dunstabzugshauben

Die Energieetikette für Dunstabzugshauben

 

Kalk lagert sich im Warmwasserboiler ab, verlängert die Zeit, um Warmwasser zu produzieren und kann den Energieverbrauch erhöhen

Wasserhahn mit Kalk

In den meisten Gebäuden wird das warme Leitungswasser (Brauchwarmwasser) in einem Metallbehälter zubereitet, der gleichzeitig als Wasserkocher und Thermoskanne dient. Das Gerät wird "Brauchwassererwärmer", "Warmwasserbereiter", "Warmwasserspeicher" oder "Boiler" genannt und kann jedes beliebige Volumen haben: Es reicht von etwa 15 Litern bei einem kleinen, an der Wand befestigten elektrischen Einzelboiler bis hin zu mehreren Tausend Litern bei einem grossen, an den Heizkessel (oder die Wärmepumpe) eines Gebäudes angeschlossenen Gemeinschafts-Warmwasserspeichers.

Der Warmwasserbereiter ist nicht immer sichtbar. Er kann im selben Block wie der Heizkessel versteckt sein. Und wenn ein Gebäude mit einer thermischen Solaranlage für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ausgestattet ist, kann der Boiler auch in einem sehr grossen Wasserspeicher (ähnlich dem Prinzip von Matrjoschka-Puppen) untergebracht sein.

Unabhängig von ihrer Grösse und Funktionsweise haben alle Warmwasserbereiter immer denselben Feind: Kalk, auch "Kalkstein" oder "Kesselstein" genannt. Diese feste Kruste entsteht, wenn die natürlicherweise im Trinkwasser enthaltenen Mineralsalze – vor allem Kalzium und Magnesium, welche beide für unseren Körper notwendig sind – unter Hitzeeinwirkung auskristallisieren.

Serpentine des Wasserboilers, vor nach dem Entkalken

Heizschlange des Wasserboilers, vor und nach dem Entkalken. In diesem gewundenen Rohr zirkuliert Wasser, das mit einem Heizkessel, einer Solarinstallation oder einer Wärmepumpe erhitzt wird.

Elektrischer Heizstab, vor und nach dem Entkalken

Elektrischer Heizstab, vor und nach dem Entkalken. Dieser elektrische Widerstand wird durch den Stromdurchfluss erwärmt.

Kalk verlängert die Zeit, die für die Erzeugung von Warmwasser benötigt wird, und verringert die Menge des verfügbaren Warmwassers

Jahr für Jahr lagert sich Kalk an den Heizelementen ab, welche für die Temperaturerwärmung des kalten Trinkwassers aus der Leitung sorgen. Wenn das Wasser "hart" ist (siehe unten), kann der Kalk sogar eine regelrechte Schicht um die Heizelemente bilden. Da Kalk ein schlechter Wärmeleiter ist, verlangsamt er die Wärmeübertragung und verlängert so die Zeit, die für die Erwärmung des kalten Wassers benötigt wird: Den Bewohnern steht dadurch weniger warmes Wasser zur Verfügung. Ausserdem verringert Kalk, der sich an den Wänden und am Boden des Warmwasserbereiters absetzt, die Menge des verfügbaren Warmwassers. Er kann sogar das Rohr, das aus dem Boiler kommt, teilweise verstopfen, wodurch weniger heisses Wasser aus den Wasserhähnen fliesst...

Kalkablagerungen können den für die Erzeugung von Warmwasser benötigten Energieverbrauch erhöhen

Die Auswirkungen von Kalkablagerungen auf den Energieverbrauch können je nach Art des Warmwasserbereiters und der Anlage, die die Wärme erzeugt, sehr unterschiedlich sein.

In der Schweiz enthalten die meisten Warmwasserbereiter, die an einen mit Brennstoffen (Holz, Gas, Öl) betriebenen Heizkessel angeschlossen sind, einen (oder mehrere) Wärmetauscher, der als "Heizschlange" bezeichnet wird: Das ist ein Metallrohr, das mehrmals um die eigene Achse gewickelt ist (siehe hier). Diese Heizschlange bildet zusammen mit den Rohrleitungen, die vom Heizkessel kommen, einen geschlossenen Kreislauf, über den ihr sehr heisses Wasser (wärmer als 60°C) zugeführt wird – aber das ist nicht das gleiche Wasser, wie dasjenige, das aus dem Wasserhahn kommt! Die Heizschlange wird vom heissen Wasser aus dem Heizkessel durchströmt und gibt die Wärme an das kalte Trinkwasser im Warmwasserbereiter ab. Wenn die Heizschlange mit einer dicken Kalkschicht bedeckt ist, kann die Wärme nicht richtig übertragen werden und das heisse Wasser fliesst zurück zum Heizkessel...

Eine verkalkte Heizschlange benötigt also mehr Zeit, um das Leitungswasser zu erwärmen. Da auf dem Weg durch den geschlossenen Kreislauf zwangsläufig Wärme verloren geht und der Heizkessel stärker beansprucht wird, steigt der Energieverbrauch...

Ob Kalk tatsächlich zu einem höheren Energieverbrauch führt, lässt sich allerdings nur schwer quantifizieren, da dies von der Heizungsanlage, der Länge und der Isolierung der Rohrleitungen sowie von der Kristallart des auf der Heizschlange gebildeten Kalks abhängt. Ganz generell kann man jedoch sagen, dass bei das Problem bei einem Boiler umso grösser wird, je dicker die Kalkablagerungen sind. Und in einem mit einer Wärmepumpe betriebenen Warmwasserbereiter führen Kalkablagerungen zu einem noch stärkeren Rückgang der Energieeffizienz.

Aber in einem elektrischen Warmwasserbereiter wirken sich Kalkablagerungen jedoch viel weniger stark auf den Energieverbrauch aus. Da Kalk die Wärmeabgabe verlangsamt, wird der elektrische Widerstand stärker erhitzt, was seine Leitfähigkeit und damit den durch ihn fliessenden Strom verringert: Der Boiler braucht nun länger, um heisses Wasser zuzubereiten, aber der Stromverbrauch steigt nicht wesentlich an (da der Widerstand heisser wird, geht auch etwas mehr Wärme über die Metallteile verloren, die mit dem Tank in Berührung stehen). Andererseits können Kalkablagerungen und Hitze (durch Überhitzung) das Heizelement beschädigen.

Je härter das Wasser und je stärker es erhitzt wird, umso öfter sollte entkalkt werden

Wenn keine Entkalkung vorgenommen wird, verliert der Boiler im Laufe der Jahre an Nutzvolumen und benötigt mehr Zeit und Energie für seine Arbeit. Am Ende hat das Wasser sogar Schwierigkeiten, darin zu zirkulieren und fliesst nur noch schwach aus dem Wasserhahn. Ausserdem können sich auf dem Boden des Boilers Kalkablagerungen ansammeln, die das Wachstum von Bakterien begünstigen.

Damit der Warmwasserbereiter nicht unnötig Energie verschwendet, aber auch um seine Lebensdauer zu verlängern und um die Gefahr des Bakterienwachstums zu verhindern, wird empfohlen, ihn in regelmässigen Abständen entkalken zu lassen. Der Spezialist, der die Entkalkung entweder manuell oder, falls die Kalkablagerungen sehr hartnäckig sind, mit Hilfe von Säure durchführt, wird im gleichen Arbeitsgang auch die Anode kontrollieren (oder auswechseln), die bei einigen Boilern als Korrosionsschutz eingebaut ist. Die Entkalkung eines kleinen Boilers in einer Wohnung kostet etwa 250 Franken (ohne die Teile, die ausgetauscht werden müssen: Dichtung, Anode usw.), und die Rechnung steigt mit der Grösse des Geräts und seiner Komplexität.

Ist der Boiler in der Wohnung installiert, ist es in der Regel Aufgabe des Mieters, für die Entkalkung zu sorgen und die Kosten dafür zu tragen. Wenn es sich um ein Gemeinschaftsgerät für das ganze Miethaus handelt, sind die Kosten in den Heizkosten enthalten.

Das Glühwürmchen inspektiert einen Boiler

Wie oft ein Boiler entkalkt werden sollte, hängt zum einen von der Menge des warmen Wassers ab, die verwendet wird, und zum anderen von zwei weiteren Eigenschaften des Wassers:

  • Die Wasserhärte: Mit dieser Masseinheit wird die Menge der im Wasser gelösten Mineralsalze angegeben. "Weiches" Wasser enthält wenig Mineralstoffe und verursacht wenig Kalkablagerungen; "hartes" oder "kalkreiches" Wasser ist stark mineralisiert und begünstigt vermehrte Kalkablagerungen. Bleibt am Boden des Kochtopfes jedes Mal nach dem Wasserkochen eine weisse Schicht zurück, so handelt es sich sicher um hartes Wasser, und man tut gut daran, den Boiler wirklich alle vier Jahre wenn nicht öfter zu entkalken.
    In der Schweiz hat jede Trinkwasserversorgung die Pflicht, die Wasserbezüger – wenigstens einmal pro Jahr – über die Wasserqualität zu informieren (gemäss der Verordnung des Eidgenössischen Departements des Inneren über Trink-, Quell- und Mineralwasser). Die Wasserhärte wird meistens in französischen Härtegraden (°f oder °fH) angegeben: zwischen 0 und 13°f ist das Wasser weich; zwischen 14 und 25°f ist es mittelhart und bei Härtegraden über 25°f handelt es sich um hartes Wasser.
  • Die Temperatur: Je stärker das Wasser erwärmt wird, umso mehr neigen die Mineralsalze zum Auskristallisieren, was sich als Kalkablagerungen niederschlägt. Bei hartem Wasser (26,5°f) bildet sich zweimal weniger Kalk, wenn es nur auf 55°C statt auf 65°C erhitzt wird, und sogar dreimal weniger Kalk, wenn es nur auf 55°C statt auf 75°C erhitzt wird. Stellt man die Wasserwärme des Boilers zwischen 55°C und 60°C ein, spart man nicht nur Strom, sondern reduziert auch die Entkalkungsintervalle auf ein vernünftiges Mass.
    Besitzt der Warmwasserboiler keine Temperaturanzeige und auch keine Sonde, mittels derer die Temperatur auf der Anzeigetafel der Heizungssteuerung angezeigt wird, kann man die Wassertemperatur am Ausgang des Wasserhahns überprüfen (idealerweise liegt sie zwischen 50 und 55°C). Für Warmwasser aus dem Boiler wird normalerweise eine Mindesttemperatur von 55°C empfohlen, damit sich keine Krankheitserreger im Wasser entwickeln (gilt besonders für Legionellen). Sicherheitshalber sind moderne Heizungsanlagen in der Regel aber so programmiert, dass sie regelmässig – aber nur für kurze Zeit – die Temperatur des Boilers auf über 60°C anheben, um die Bakterien abzutöten.

Solarboiler

In einem an Sonnenkollektoren angeschlossenen Warmwasserboiler kann die Wassertemperatur bis auf über 85°C steigen, was natürlich die Kalkbildung begünstigt. Zum Glück bleibt der Kalk im Allgemeinen nicht auf der Heizschlange haften: da sich die Heizschlange bei Temperaturunterschieden stark zusammenzieht bzw. entspannt, wird der auf ihr aufliegende Kalk weggesprengt. Die Kalkstückchen setzen sich schliesslich am Boden des Boilers ab.

Im Gegensatz zu einem Warmwasserboiler muss ein Grosspufferspeicher (grosser Wasserspeicher, der zur Beheizung eines ganzen Gebäudes dient) nicht regelmässig entkalkt werden, da hier das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert.

 

Je kleiner die Portionen, desto mehr Abfall

Eine sehr kleine Konservenbüchse mit nur einer Erbse

Bei den Haushaltsabfällen spielt ein Gesetz der Geometrie eine bedeutende Rolle, egal ob es sich um eine Konservenbüchse mit Erbsen, eine Getränkeflasche, ein Tetra Pak mit Fruchtsaft oder eine Schachtel Cornflakes handelt:

  • Je kleiner das Produkt, desto mehr Verpackung wird im Verhältnis zum Inhalt benötigt.

Man sich leicht selber davon überzeugen, indem man zwei Tetra Pak Orangensaft von je einem halben Liter aufeinanderlegt, um einen Liter nachzubilden: die beiden Flächen der Verpackung, die sich berühren, fallen bei der Verpackung von einem Liter nicht an (vergleiche Schema).

Gewicht und Bedeutung der Verpackung

Für einen Vergleich kann man auch eine Küchenwaage benutzen, indem man Produkte derselben Marke mit unterschiedlichen Inhaltsgrössen wiegt. Man stellt fest, dass je kleiner das Volumen der Getränkeflasche ist, umso mehr Verpackungsmaterial im Verhältnis zum Inhalt benötigt wird. Unter Berücksichtigung aller Unterschiede verursacht deshalb eine kleine PET-Getränkeflasche von 0,33 Liter zweimal mehr Plastikabfall als eine grosse PET-Getränkeflasche von 1,5 Liter. Der Unterschied zwischen einem normal grossen Konfitürenglas und den Einzelportionen in Miniaturgläschen ist aber noch viel grösser: Die mit Konfitüre aus solchen Kleinstgläschen bestrichene Brotschnitte verursacht dreimal so viel Abfall an Glas (das Töpfchen), Blech (der Deckel) und Papier (die Etikette) wie ein Konfibrot mit Konfitüre aus einem grossen Topf. Und schliesslich, um beim Frühstück zu bleiben, erzeugt die Schale Cornflakes aus dem Ein-Portionen-Karton (20 g) gar das Vierfache an Abfall (Karton und Plastik) wie eine Schale Cornflakes aus einem grossen Karton (500 g).

Verpackungen im Vergleich: Tetra Pak Orangensaft 0,5 Liter vs 1 Liter

Kleiner Haushalt, kleine Portionen

Familienpackungen sind auf den Inhalt bezogen billiger, da sie nicht nur weniger Verpackungsmaterial als kleine Einzelportionen benötigen, sondern auch weniger Aufwand für den Warenumschlag (z.B. Transport und Auffüllen der Verkaufsregale) sowie geringere Kosten in der Buchhaltung und im Verkauf verursachen. In der Schweiz und den sie angrenzenden Ländern werden aber immer mehr Waren in Form von Kleinportionen gekauft.

Dieses Phänomen erklärt sich dadurch, dass die Grösse der Haushalte stärker abnimmt, als die Bevölkerung wächst. Mit anderen Worten: Immer weniger Personen leben zusammen unter einem Dach. Während 1970 die Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte noch 40% der Gesamthaushalte ausmachten, sind es heute fast 70% – und mehr als ein Drittel der Wohnungen werden nur von einer Person bewohnt.

Das Glühwürmchen vergleicht 2 Flaschen von 0,5 Liter mit einer von 1 Liter

Mehr Recycling, aber auch mehr Abfälle

Dass die Menge der Siedlungsabfälle nach wie vor zunimmt (~700 kg pro Einwohner und pro Jahr) lässt sich nur teilweise durch die kleiner werdenden Haushaltsgrössen erklären. Der Zuwachs an Abfällen entsteht auch dadurch, dass heutzutage immer mehr verpackte Produkte konsumiert werden, besonders vorgekochte Gerichte. Erfreulicherweise wird das ständig wachsende Abfallvolumen etwas nivelliert, denn immer mehr Menschen in unserem Land recyclieren ihre Haushaltsabfälle immer sorgfältiger und entsorgen sie getrennt in den dafür vorgesehenen verschiedenen Containern und Sammelbehältern: Altglas, Altpapier und Karton, PET-Flaschen, Aluminium und Weissblech, Batterien und Akkus, Textilien etc. Gesamtschweizerisch betrachtet werden heute rund 50% der Siedlungsabfälle sortiert und zur Wertschöpfung in Recyclingprozesse überführt.

Abfallrecycling ist notwendig, das ist unbestritten. Um die Ressourcen und das Klima unserer Erde zu schonen, sollte aber auch viel weniger Abfall produziert werden. Hier deshalb einige Hinweise, wie dies im Bereich der Lebensmittel gelingen kann:

  • Lieber Grosspackungen wählen als Kleinstportionen, sofern man nicht riskiert, diese Lebensmittel wegwerfen zu müssen, weil die Haltbarkeit überschritten wird!
  • Keine übermässig verpackten Produkte kaufen.
  • Früchte und Gemüse lieber offen kaufen als solche, die in Plastikschalen angeboten werden.
  • Produkte bevorzugen, die nachgefüllt werden können (Kaffee, Kakao…)
  • Praktische Verpackungsdosen aufbewahren, denn sie können als Vorratsdosen wieder aufgefüllt werden oder andersweitig nützlich sein.
  • Zum Einkaufen eine Tragtasche oder einen Einkaufswagen (Shopping Trolley) benutzen, so braucht man wenig bis keine wegwerfbaren Plastikbeutel im Laden. Es gibt sehr leichte und trotzdem solide Einkaufstaschen, die zusammengefaltet weniger Platz benötigen als ein Brillenetui.
  • Lieber Leitungswasser trinken als Mineralwasser aus Getränkeflaschen. Sollte es nach Chlor riechen, einfach vor dem Servieren eine Stunde lang in einer Glasflache in den Kühlschrank (oder in einer Karaffe auf den Tisch) stellen.
  • Waren bevorzugen, deren Verpackung aus Recycling-Material hergestellt ist oder tatsächlich rezyklierbar ist.
    Logo du Grüne-PunktAchtung: Dieses kleine Logo (Der grüne Punkt) bedeutet nicht, dass die Verpackung rezyklierbar ist, und auch nicht dass sie recycelt wird, sondern dass der Hersteller eine Gebühr für die Abfälle entrichtet hat.