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Wussten Sie schon?

Weniger Elektrosmog durch anders herum eingesteckte Stromstecker (mit zwei Kontaktstiften)

Ein 2-poliger Stecker mit einem Marker

 

 

 

Die in der Schweiz üblichen elektrischen Steckdosen* (230 Volt/50 Hertz) besitzen drei Kontaktöffnungen:

  • Im Kontakt rechts befindet sich, wenn die Steckdose korrekt montiert wurde, die Phase (der Aussenleiter). Das ist der Kontakt, der den Wechselstrom mit 230 Volt führt. Auf keinen Fall berühren, denn es besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages!
  • Im linken Kontakt befindet sich der Neutralleiter. Dieser Kontakt ermöglicht einen Stromkreislauf mit der Phase. In der Regel besteht keine Gefahr, diesen Kontakt zu berühren. Aber sicherheitshalber berührt fasst man ihn trotzdem niemals an, denn die Steckdose könnte falsch herum angeschlossen sein oder sie könnte Kriechstrom führen – das ist ein Leckstrom, der ausserhalb des stromleitenden Drahtes fliesst.
  • Im dritten, in der Mitte gegen unten versetzten Kontakt befindet sich die Erde (Schutzleiter). Dieser Kontakt ist dazu da, im Falle eines Kurzschlusses den Strom aus einem elektrischen Gerät abfliessen zu lassen. A priori ist dieser Kontakt ungefährlich, aber sicherheitshalber wird man auch ihn niemals anfassen (man denke an die falsch angeschlossene Steckdose sowie mögliche Kriechströme).

Es gibt zwei Arten, einen Stecker mit zwei Kontaktstiften in eine Steckdose einzustecken

Weist der Stecker* eines elektrischen Gerätes drei Kontaktstifte auf, so gibt es nur eine Art, ihn in eine Steckdose einzustecken. Hat er aber nur zwei Kontaktstifte – wie dies bei vielen Lampen und elektronischen Geräten vorkommt – kann man ihn in zwei verschiedenen Positionen einstecken, indem man ihn um eine halbe Umdrehung nach links oder nach rechts herumdreht. Und die Richtung, nach welcher man ihn ausrichtet, kann den Unterschied ausmachen...

Überprüfen Sie, in welche Richtung der Stecker Ihrer Nachttischlampe eingesteckt ist

Die meisten Nachttischlampen mit einer eingeschraubten Glühbirne haben einen Stecker mit zwei Kontaktstiften. Sie haben auch einen Schalter, der gewöhnlich auf einen der zwei elektrischen Drähte im Netzkabel einwirkt (siehe Zeichnung). Und deshalb kann, je nach dem in welche Richtung der Stecker eingesteckt ist, die gesamte Lampe unter Spannung stehen, wenn sie ausgeschaltet ist(!). Das bedeutet, dass man in so einem Fall einen lebensgefährlichen elektrischen Schlag erleiden kann, wenn man die Glühlampe austauscht und dabei in die Fassung greift. Aber die ausgeschalteten Lampe, die unter Spannung steht, weist noch einen anderen Nachteil auf: Sie erzeugt ununterbrochen ein elektrisches Feld (Elektrosmog) ganz nahe beim Kopf der im Bett schlafenden Person. Nach dem Vorsorgeprinzip ist es aber von Vorteil, solche elektrischen Felder zu vermeiden bzw. sich ihnen nicht auszusetzen.

Eine ausgeschaltete Nachttischlampe kann Elektrosmog freisetzen

Berühren Sie das Bild, um die Animation zu aktivieren

A. Der Stecker dieser Nachttischlampe ist falsch herum eingesteckt: Der einpolige Schalter unterbricht den Stromkreis der Lampe beim Zurückfliessen des Stroms (anstatt ihn am Anfang zu unterbrechen). Deshalb steht die ganze Lampe unter elektrischer Spannung, auch wenn sie ausgeschaltet ist und sendet Elektrosmog nahe beim Kopf der schlafenden Person aus. Es besteht auch die Gefahr eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages, wenn man beim Wechseln der Glühlampe in die Fassung greift.

B. Der Stecker wurde umgekehrt eingesteckt: Der Stromfluss wird vor dem Schalter unterbrochen, so dass die Lampe nicht unter Strom steht, wenn sie ausgeschaltet ist.

Wie man die richtige Richtung des Steckers herausfindet und markiert

Berührungslose elektrische Spannungsprüfer
  • Beschaffen Sie sich einen berührungslosen elektrischen Spannungsprüfer* mit dem Sie völlig gefahrlos prüfen können, ob eine Steckdose oder ein Kabel eines elektrischen Gerätes an das Stromnetz angeschlossen oder davon abgetrennt ist (ab CHF10.- im Baumarkt erhältlich). Lesen Sie die Bedienungsanleitung sorgfältig durch: diese Art Spannungsprüfer entdeckt ausschliesslich die Wechselstromspannung (~AC) in unseren gewöhnlichen Haushalts-Steckdosen, jedoch nicht die Gleichstromspannung (DC) wie sie von bestimmten Transformatoren oder von Autobatterien geliefert wird.
  • Vergewissern Sie sich, dass der Stecker der Nachttischlampe in der Steckdose eingesteckt und die Lampe ausgeschaltet ist.
  • Berühren Sie mit dem Spannungsprüfer zuerst den Kabelteil zwischen der Steckdose und dem Schalter. Funktioniert der Spannungsprüfer, zeigt er eine elektrische Spannung an.
  • Testen Sie anschliessend den Kabelteil nach dem Schalter. Gibt der Spannungsprüfer an, drehen Sie den Stecker um und stecken Sie ihn anders herum ein. Wiederholen Sie den Test, um sicherzugehen, dass der Spannungsprüfer dieses Mal keinen Strom anzeigt.
  • Ist der Stecker richtig herum eingesteckt, kann man ihn markieren, z.B. mit einem wasserfesten Filzstift (in weiss, silber oder gold erhältlich). So kann man den Stecker wieder in der richtigen Richtung einstecken, falls man ihn einmal vorübergehend ausstecken muss.
  • Hat man diese Methode einmal erfolgreich ausprobiert, kann man sämtliche Lampen testen und ihre Stecker richtig herum einstecken. Aus Neugierde kann man auch andere elektrische Geräte prüfen, die ständig (und manchmal unnötigerweise) eingesteckt sind. Das wäre auch die Gelegenheit, einige dieser Geräte auszustecken oder sie in eine Mehrfachsteckdose mit Schalter einzustecken.

Einpolige und zweipolige Schalter

Die meisten Lampenschalter sind einpolig, das heisst, sie unterbrechen nur einen der beiden elektrischen Drähte. Weniger häufig kommen zweipolige Schalter vor, die gleichzeitig beide Drähte unterbrechen: bei so einem Schalter spielt die richtige Richtung des Steckers keine Rolle. Zweipolige Stecker im Baumarkt zu finden ist schwierig, und zudem sollten sie von einem Elektriker ausgewechselt werden: Nimmt man selber Änderungen an einem elektrischen Gerät vor, so entfällt die Verantwortung des Herstellers im Falle eines Problems.

Einpolige und zweipolige Schalter

Einpoliger Stecker ist der häufigste Steckertyp. Er wirkt nur auf einen der zwei elektrischen Drähte ein. 
 Zweipoliger Stecker. Er wirkt auf beide elektrischen Drähte ein: Egal, in welche Richtung der Stecker eingesteckt ist, der Schalter unterbricht die Stromversorgung der Lampe oder des Gerätes vollständig.

Eine ausgeschaltete Lampe kann trotzdem Strom verbrauchen

Ist eine simple Nachttischlampe, die eine Glühlampe mit Schraubfassung besitzt, einmal ausgeschaltet, verbraucht sie keinen Strom, auch wenn der Stecker falsch herum eingesteckt ist, denn der Schalter unterbricht den elektrischen Stromfluss. Lampen hingegen, die mit Niedervoltleuchtmittel (12 oder 24 Volt) funktionieren oder solche mit integrierten LEDs, haben oft einen Stecker, in dem der Transformator integriert ist und einen Block bildet. Auch wenn die Lampe ausgeschaltet ist, bleibt dieser Transformator ständig unter Spannung und verbraucht in den meisten Fällen andauernd Strom (weniger als 1 Watt für neuere Lampen). Der versteckte Stromverbrauch (oder Stand-by-Verbrauch) macht sich durch Wärmeabgabe bemerkbar: Je mehr versteckten Strom ein solcher Transformator verbraucht, um so wärmer wird er. Er kann auch ein leichtes, aber hörbares Brummen abgeben, das den Schlaf stören kann.

Neuere Transformatoren (Schaltnetzteile) verbrauchen wenig Strom, geben aber aufgrund ihrer hochfrequenten Funktionsweise viel mehr Elektrosmog ab.

 

 

*Für die stromführenden Steckdosen im Haushalt verwendet man auch die Bezeichnung "Buchse" und manchmal auch "Kupplung". Sie haben nach innen weisende Kontaktöffnungen. An den Geräten selbst werden Stecker montiert, deren Kontaktstifte nach aussen weisen. Im allgemeinen Sprachgebrauch sollte man die Bezeichnungen Buchse/Kupplung und Stecker nicht vertauschen, auch wenn es bewegliche Kupplungen gibt, die als Anschlusskabel an einem fest im Gerät montierten Stecker eingesteckt werden.

* Ein berührungsloser elektrischer Spannungsprüfer ist ein Messgerät, das entdecken kann, ob eine elektrische Installation (Steckdose, Schalter, Wählschalter etc.) oder ein mit Kunststoff ummantelter Kupferdraht unter elektrischer Spannung steht (Achtung: gilt nur für Wechselspannung ~AC), ohne dass diese über einen Metallkontakt berührt werden müssen. Die Messung kann auf diese Weise ohne Gefahr eines Kurzschlusses oder eines lebensgefährlichen elektrischen Schlags durchgeführt werden. Für Berufsleute existieren verschiedene Arten von Spannungsprüfern. Für den Hausgebrauch findet man kleine Testgeräte in Form eines Kugelschreibers schon ab CHF 10.-. Sie funktionieren mit Batterien und unterscheiden sich durch Empfindlichkeit und Präzision. Sie zeigen durch ein akustisches und/oder ein optisches Signal eine elektrische Wechselspannung an (allerdings nicht die Gleichstromspannung, die von bestimmten Transformatoren oder Autobatterien geliefert wird). Je nach Empfindlichkeit des Spannungstesters kann man auch einen in der Wand eingelassenen elektrischen Stromkreis feststellen, um beim Heimwerken Bohrschäden zu vermeiden. Einige Spannungsprüfer können auch magnetische Felder ausfindig machen.
Alle Modelle sind geeignet um festzustellen, wie herum ein Stecker einer Nachttischlampe eingesteckt werden soll. Lesen Sie aber in jedem Fall die Bedienungsanleitung aufmerksam durch.

 

Es gibt Nachttischlampen, die selbst dann Strom verbrauchen, wenn sie ausgeschaltet sind

Elektrosmog

Elektrosmog in der Umwelt, Bundesamt für Umwelt BAFU

Faktenblätter zu verschiedenen Haushaltsgeräten, die elektromagnetische Felder erzeugen, Bundesamt für Umwelt BAFU

 

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Nur spezielle Kühl- und Gefrierschränke funktionieren gut in der Kälte

Ein Gefrierschrank im Schnee

«Kann ich meinen Kühl- oder Gefrierschrank im Winter in einem ungeheizten Raum (Keller oder Garage) oder sogar auf dem Balkon aufstellen? Das würde doch helfen Strom zu sparen, nicht wahr?»

– Auf den ersten Blick scheint dies eine gute Idee zu sein, denn man folgert aus der Feststellung, dass je kälter es ist, umso weniger Strom müsste das Gerät für seinen Betrieb verbrauchen. Grundsätzlich scheint es widersinnig zu sein, elektrischen Strom zu verbrauchen, um im Innen im Gerät Kühle zu erzeugen, wo es doch draussen winterlich kalt ist!

In der Praxis raten die Hersteller dringend davon ab, einen Kühl- oder Gefrierschrank ausserhalb des Bereichs seiner Klimaklasse aufzustellen (siehe weiter unten), d.h. nicht unter 10°C für die meisten in der Schweiz verkauften Geräte. Es gibt allerdings einige Modelle, die in kälteren Temperaturbereichen betrieben werden können. Hierunter fallen Gefrierschränke, die eine Temperatur von 5°C ertragen (Marke Liebherr) und sogar noch bis -15°C funktionstüchtig bleiben (Marke Beko, Modell Freezer Guard).

Alte Modelle ertragen die Kälte besser

Einige Kühl- und Gefrierschränke älteren Datums können ohne grosse Probleme im Bereich von 3-4°C funktionieren, auch wenn die Hersteller davon abraten. Moderne Geräte hingegen, die so optimiert worden sind, um eine besonders hohe Energieeffizienz zu erzielen, erfordern in den meisten Fällen, dass man ihre Klimaklasse berücksichtigt, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Kompressor festsetzt oder dass der Kompressor vorzeitig altert. Wird es in der Kälte aufgestellt, könnte beim Gerät eine Panne auftreten, was für Lebensmittel in einem Kühlschrank nicht allzu schlimm wäre, da sie zwischen 2 und 8°C gelagert werden. Für tiefgefrorene Lebensmittel wäre dies hingegen einiges problematischer, müssen diese doch bei minus 18°C aufbewahrt werden.

Klimaklassen von Kühl- und Gefrierschränken

Die Klimaklassen von Kühlschränken und Gefrierschränken

Jeder Kühl- oder Gefrierschrank trägt in der Regel ein Geräte-Typenschild (oft an der Rückseite des Geräts angebracht), auf welchem nicht nur seine elektrischen Daten vermerkt sind, sondern auch die seiner Klimaklasse – oder anders gesagt: die minimalen und maximalen Umgebungstemperaturen, in der das Gerät betrieben werden soll. Denn ein Kühlschrank, der in den Tropen läuft, enthält eben nicht das selbe Gasgemisch wie ein Gerät, das für gemässigte Klimazonen vorgesehen ist. Beim Kauf eines Kühlschranks oder Gefriergeräts sollte man diese Information immer überprüfen. Und zwar nicht nur die Minimaltemperatur, denn im Zuge der Klimaveränderung müssen auch Kühl- und Gefriergeräte wärmere Temperaturen aushalten.

Ein Thermometer mit Memory-Funktion

Thermometer mit Speicher für Kühl- und Gefrierschrank

Entscheidet man sich dafür, seinen Kühlschrank oder seine Kühl-Gefrierkombination im Winter an einem ungeheizten Ort aufzustellen, sollte man sich bewusst sein, dass die Temperatur unter die empfohlene Umgebungstemperatur fallen kann und dass die im Kühlschrank gelagerten Lebensmittel gefrieren können.

Um festzustellen, ob die gekühlten oder tiefgefrorenen Lebensmittel längere Zeit zu tiefen oder zu hohen Temperaturen ausgesetzt waren, kann man einen digitalen Thermometer mit Memory-Funktion (Kostenpunkt zwischen CHF 10 und 25.-) zwischen die Lebensmittel legen, der nicht nur die Minimal- und Maximaltemperatur speichert, sondern auch die Dauer dieser Ober- und Unterbereiche. Es gibt auch Thermometer mit einer Sonde, die bei unerwünschten Temperaturen ein Alarmsignal an eine Empfängerbasis senden. So kann man in seiner Küche bleiben und wird trotzdem schnell gewarnt, falls der Tiefgefrierer in der Garage ein Problem hat...

Kaufen Sie keinen zu grossen Kühlschrank oder Tiefkühler

Beabsichtigen Sie ein neues Gerät zu kaufen, ist es wichtig, nicht nur die Grösse, sondern auch den Energieverbrauch zu bedenken. Auf der Energie-Etikette (obligatorisch für neue Geräte) sollten Sie sich nicht einfach von den A++ und A+++ verleiten lassen: Berücksichtigen Sie den Jahresverbrauch in kWh. Bedenken Sie auch, dass je grösser ein Tiefkühler ist, man umso mehr dazu neigt, Lebensmittel darin aufzubewahren, die man schliesslich für Jahre darin vergisst. Aber auch tiefgekühlte Lebensmittel besitzen ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Hausgemachte Gerichte zum Beispiel sollten innert wenigen Monaten konsumiert werden.

Kleine Anmerkungen zu kalt und warm

  • Einen Kühlschrank (oder einen Gefrierschrank) kann man AUSGESCHALTET in der Kälte lassen. Bevor die Geräte in die Läden kommen, werden sie beim Transport oder während der Lagerung oft problemlos der Kälte ausgesetzt.
  • Wird ein Kühl- oder Gefrierschrank auf dem Balkon oder in der Garage aufgestellt, wo das Gerät der Sommersonne ausgesetzt ist, muss es auf Hochtouren laufen, um die Temperatur beizubehalten. Die Stromkosten können also sehr hoch ausfallen.
  • Kühlschränke und auch Gefrierschränke geben mehr Wärme ab als sie Kälte produzieren. Man sollte sie als einen kleinen Heizkörper betrachten, der sich sporadisch einschaltet. Diese Geräte neigen dazu, die Räume, in denen sie aufgestellt sind, aufzuwärmen.
  • Egal ob ein Kühlschrank mit Lebensmitteln vollgepackt oder fast leer ist: Er wird immer in etwa immer gleichviel Strom zur Kühlung benötigen (wenn seine Betriebsart mit einem Innenthermostat geregelt ist, wie dies in der Regel der Fall ist.)
  • Kühlschränke und Tiefkühler haben auf der Rückseite einen Radiator (manchmal hinter einer Abdeckung verborgen). Dieser Radiator ist dafür da, die Wärme des vom Kompressor komprimierten Gasgemischs abzuleiten. Er kann sehr heiss werden. Damit das Kühlgerät gut funktioniert, ist es sehr wichtig, dass (wenn möglich frische) Luft um den Radiator zirkulieren kann.

 

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Gebäude: Bei einem Fensterwechsel (oder wenn man das Dach oder die Wände wärmedämmt) sollten die Heizungseinstellungen angepasst werden

Régulateur de chauffage

Die alten Fenster mit Einfachverglasung sind durch moderne, stark isolierende Fenster ersetzt worden. Ab jetzt werden die neuen Fenster im Winter 4-mal weniger Wärme durchlassen. Und es gibt noch weitere Vorteile: da die Bewohner keine unangenehme Kälte mehr verspüren, wenn sie nahe bei den Fenstern sitzen, können sie sehr komfortabel mit einer viel niedrigeren Raumtemperatur als vor der Sanierung leben.

Auch wird der Heizenergieverbrauch des Gebäudes zudem geringer, wenn man die Wände und das Dach isoliert. In den Räumen, die neu wärmegedämmt sind, sind die Wandflächen der Aussenmauern ebenfalls weniger kalt: man fühlt sich jetzt bereits bei niedrigeren Temperaturen wohl als vor den Arbeiten.

Die Heizungseinstellungen anpassen

Hat die Heizung einen Wasserkreislauf, mit dem warmes Wasser durch die Radiatoren oder die Heizschlangen der Bodenheizung zirkulieren kann – und wurde die Heizung während der Sanierungsarbeiten nicht verändert – ist es von Vorteil, die Einstellungen der Heizung oder der Wärmepumpe nach der Renovation zu justieren. Denn behält man die Einstellungen von vor den Arbeiten bei, wird man die Ventile der Heizkörper (oder diejenigen der Bodenheizung) andauernd neu einstellen müssen, um die Temperatur in den Räumen einigermassen angenehm zu halten. Dies ist Energieverschwendung, denn das Wasser, das in den Heizungsrohren zirkuliert, ist nun im Verhältnis zum neuen Wärmebedarf des Gebäudes viel zu heiss.

Ein Überblick der möglichen Einstellungen

Eine Zentralheizung ist selten einfach zu regulieren. Erschwerend kommt hinzu, dass viele verschiedene Systeme existieren. Die Hausbewohner können in der Regel zwar die Raumtemperatur selbst einstellen, ebenso die Tag- und Nachtstunden und die Abwesenheitszeiten, aber es gibt noch weitere wichtige Parameter anzugleichen, die jedoch den Fachleuten (oder den interessierten Laien) vorbehalten bleiben. Auch wenn man die Einstellungen nicht selber regelt, ist es dennoch nützlich zu wissen, auf welcher Ebene welche Veränderungen vornehmen werden können, denn es erleichtert unter Umständen das Gespräch mit dem Heizungstechniker, der die Regelungen ausführt. Nachfolgend aufgelistet finden sie die zu beachtenden Punkte:

1. Die Vorlauftemperatur senken

Heizungs-Thermometer

In der Regel kann man die Vorlauftemperatur, das heisst die Wassertemperatur gemessen am Anfang des Heizungskreislaufs, um einige Grad senken. Das hat den Vorteil, dass weniger Energie benötigt wird, um das Wasser zu erwärmen. Diese Massnahme kann bei allen Heizungsinstallationen vorgenommen werden: Gas, Öl, Wärmepumpe, automatische Holzheizung...

Besitzt man einen Brennwert-Heizkessel (auch Kondensationskessel genannt), so führt eine niedrigere Temperatur zu Beginn des Wasserkreislaufs auch zu einer niedrigeren Temperatur des Wasserrücklaufs – was wünschenswert ist, denn dies begünstigt die Kondensation der Abgase der Heizung, und demzufolge eine Wiederaufnahme der Wärme. Der Wirkungsgrad der Installation wird sich um einige Prozente verbessern. Das selbe gilt auch für Wärmepumpen: Je weniger stark sie das Wasser erwärmen müssen, um so grösser ist ihr Wirkungsgrad.

Bei einer Holzheizung, die an einen Wasserspeicher angeschlossen ist, ist es nicht immer wünschenswert, die Vorlauftemperatur zu senken, wenn der Boiler auch für die Herstellung von Brauchwarmwasser benutzt wird (heisses Wasser aus dem Wasserhahn).

2. Die Heizleistung reduzieren

Moderne Ölheizungen haben eine regulierbare Düse, die es ermöglicht, weniger Öl in die Brennkammer einzuspritzen – und somit die maximale Heizleistung zu verringern. Einige Modelle haben eine Ölpumpe, welche die Einspritzungen an den Verbrauch des Brenners anpasst. Bei Heizungen älteren Datums hingegen kann der Durchfluss der Düse nicht verändert werden. Theoretisch könnte man die Düse durch eine sparsamere ersetzen, allerdings kann nur der Heizungsfachmann sagen, ob dies sinnvoll ist.

Moderne Gasheizungen haben eine regulierbare Heizleistung, die sich automatisch an den Heizbedarf anpasst. Die maximale Heizleistung kann gedrosselt werden, indem die Gasdurchflussmenge, welche die Heizung verbrauchen kann, begrenzt wird. Man sollte jedoch wissen, dass die Gasrechnung nicht nur die tatsächlich verbrauchten m3 beinhaltet, sondern zusätzlich auch einen Tarif fakturiert, der in Zusammenhang mit dem maximalen Gasdurchfluss der Heizung steht (Leistungspreis): Je grösser der Gasdurchfluss der Heizung, umso höher ist dieser Tarif. Es lohnt sich zu überprüfen, ob diese Anschlussleistung gesenkt werden kann (mit dem Heizungsfachmann und dem Gasnetzbetreiber zu regeln). Meistens ist dies vorteilhaft für ein Einfamilienhaus, aber weniger ratsam für ein Mehrfamilienhaus, wo das auch das Brauchwarmwasser mit Gas erwärmt wird, denn wenn alle Bewohner zur gleichen Zeit duschen, kann die gewöhnliche maximale Anschlussleistung zur Bereitstellung von warmem Wasser dennoch benötigt werden.

3. Die Heizkurve angleichen

Beispiel für die Änderung einer Heizkurve nach Isolierarbeiten

Da die alten Fenster ersetzt oder das Dach, die Wände etc. wärmegedämmt wurden, verringert sich der Heizenergiebedarf des Gebäudes. Deshalb wurde die Heizkurve angeglichen, damit die Heizung dauerhaft weniger Wärme produziert. Nach den Sanierungsarbeiten (rote Heizkurve) ist die Temperatur des Vorlaufwassers (das zu den Heizkörpern oder in die Bodenheizung geschickt wird) weniger warm als zuvor und wird auch entsprechend weniger stark steigen, wenn die Aussenkälte zunimmt (der Kurvenverlauf ist weniger steil).

Die Heizkurve ist eine Funktion, die der Heizung oder der Wärmepumpe anzeigt, wie sie auf die zunehmende Aussenkälte reagieren muss, um die Temperatur im Gebäudeinneren zu halten. Meistens wird die Heizkurve durch eine mehr oder weniger geneigte gerade Linie dargestellt.

Wird es im Gebäude zu warm, wenn es draussen kälter wird, dann muss die Heizkurve abgesenkt werden. Diese Einstellung, die für jedes Gebäude individuell vorgenommen werden muss, erfordert oft mehrere, in Etappen auszuführende Justierungen, zwischen denen jeweils mindestens 48 Stunden liegen sollten. Es ist sehr wichtig, dass die Heizkurve gut parametriert ist, ansonsten das Gebäude während Jahren Energie verschwenden kann.

Informieren Sie sich und bilden Sie sich weiter

Es ist allerdings nicht immer einfach, einen Heizungsfachmann mehrmals kommen zu lassen, um die Feineinstellungen vorzunehmen. Aus diesem Grund ist es nützlich, wenn ein Hausbewohner weiss, wie man die Heizung reguliert. Um darüber Bescheid zu wissen, sollte man anwesend sein, wenn der Heizungstechniker die Regelung vornimmt, damit man ihn gleich um Rat fragen kann. Gleichzeitig kann man mit ihm die dazu notwendigen Seiten der Bedienungsanleitung der Heizungsinstallation bestimmen. Bei jeder Korrektur der Einstellungen sollte man nicht vergessen, die gewählten Parameter aufschreiben, damit man zum ursprünglichen Zustand zurückgelangen kann, wenn die neuen nicht befriedigend ausfallen.

In den Westschweizer Kantonen kann man auch einen von "Futé 5à7" organisierten Vortrag besuchen. Diese Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen und beabsichtigen, die Möglichkeiten der Heizungseinstellungen und das damit verbundene Energiesparpotential besser bekannt zu machen.

 

 Heizung regulieren

 Der Heizkompass für Hauswartinnen und Hauswarte, eine sehr nützliche Broschüre des Bundesamts für Energie, die sich auch für alle Nicht-Hauswarte lohnt.

www.fute.ch, öffentliche Vorträge zwischen 17 und 19 Uhr (nur in Westschweizer Kantonen), um die Heizungseinstellungen kennenzulernen.

 

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