Abwasserreinigungsanlage (ARA)

AbwasserReinigungsAnlage

Sie hat die Aufgabe, Abfälle, Öle und sandige Ablagerungen, die das Abwasser belasten, zu entfernen, sowie Verschmutzungen aus natürlichen und künstlichen Stoffen abzubauen. Aber eine ARA kann das Wasser nicht von allen Substanzen, die es verschmutzen, befreien.

Berühren Sie das Haus und die einzelnen Stationen der ARA.

 

Geklärt bedeutet noch lange nicht rein

Nach dem langen Weg durch die ARA scheint das Wasser zwar klar zu sein, aber es ist noch alles andere als rein. Es enthält immer noch Phosphate und Nitrate, welche das Algenwachstum anregen, sowie tausende verschiedene synthetische Substanzen (Mikroverunreinigungen) aus Industrie, Handwerksbetrieben, Landwirtschaft, Spitälern und Haushalten.

Rechenreinigung

Das Wasser passiert die Rechenanlage, in der Papier, Plastik, Küchenreste und eine Menge von Abfällen, die leider ins WC oder den Abfluss statt in den Abfalleimer geworfen werden, hängen bleiben. Die so gesammelten Abfälle, die den Reinigungsvorgang behindern, werden in eine Kehrichtverbrennungsanlage befördert.

Sandfang

Sandiges Material strömt ein und setzt sich am Beckenboden ab, von wo es entfernt wird. Aber dieser Sand hat nichts mit demjenigen eines Sandstrands zu tun: Er enthält nämlich nicht nur mineralisches Gestein, sondern auch Metallstaub und zahlreiche Agglomerate, die ihn verunreinigen. Er muss in eine Mülldeponie gebracht werden.

Elimination von Ölen und Fetten

Öle und Fette, die auf der Wasseroberfläche im Klärbecken schwimmen, werden abgeschieden und gesondert abgebaut. Nach diesem Prozess wird das Abwasser an den Anfang der ARA zurückgeleitet (Reinigungsstufe hier nicht dargestellt). Fett- und Ölreste von Motoren oder Bastelarbeiten – die auf keinen Fall ins Abwasser gelangen dürfen – können den Ablauf dieses Klärprozesses empfindlich stören.

Vorklärbecken

In diesem Stadium ist das Wasser noch sehr schmutzig: Es ist voll von Schwebepartikeln. Da diese Teilchen schwerer sind als Wasser, lagern sie sich auf dem Boden des Beckens ab. Der eingesammelte Primärschlamm kommt in den Faulturm.

Bakterieller Abbau

Hier handelt es sich darum, die organischen, biologisch abbaubaren Substanzen von Mikroorganismen (Bakterien und Einzeller) "auffressen" zu lassen. Es wird Luft ins Becken gepumpt, damit die Organismen sich vermehren und aktiv bleiben können.

Nachklärbecken und Einleitung in die Natur

Wasser, das in diese Becken geleitet wird, enthält noch Schlamm, der sich aber hauptsächlich aus Mikroorganismen zusammensetzt. In dieser zweiten Klärstufe wird dieser Schlamm vom geklärten Wasser getrennt, bevor es in einen Fluss oder See zurückgeleitet werden kann. Der Schlamm wird in den Faulturm gebracht oder in das Vorklärbecken zurückgepumpt.

Schlammfermentation / Biogas

Klärschlamm ist stark mit Schwermetallen, Fäkalbakterien, Medikamentenrückständen etc. belastet. Seit 2006 darf er in der Schweiz nicht mehr als Dünger für die Landwirtschaft verwendet werden. Hier wird der Klärschlamm in einen Fermenter geleitet, wo Biogas hergestellt wird, das einen Stromgenerator antreibt.

Schlammentwässerung / Verbrennung

Der vergärte Rückstand wird entwässert und getrocknet. Die "Briketts" aus Klärschlamm werden anschliessend in eine Hausmüllverbrennungsanlage transportiert, wo sie mit Hausabfällen verbrannt werden. Das Trocknungswasser wird in die ARA zurückgeleitet.