Wasser

Sorgfältiger Umgang mit Wasser

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tuyaux
Glühwürmchen

... alles fliesst in die ARA

Alle Abflussrohre aus den Haushalten laufen zusammen und leiten das Abwasser in eine Abwasserreinigungsanlage (ARA). Deshalb muss ALLES, was man in den Ausguss und ins WC leert, weiter unten wieder gereinigt werden, um zu verhindern, dass Seen und Flüsse zu stark verschmutzt werden. Trotz der Abwasserreinigung entdeckt man in unseren Gewässern eine immer grösser werdende Anzahl verschiedener synthetischer Substanzen, die nur schwer abbaubar sind: die Mikroverunreinigungen. Sie stammen aus unseren täglichen Aktivitäten: Kleiderwäsche, Geschirrspüler, Haushalt, Körperpflege, Schminke, Basteln, Gartenarbeiten...

Berühren Sie die Geräte und die sanitären Einrichtungen.

Sparsamer Einsatz von Reinigungsmitteln

Badewanne

Drei Anweisungen sind zu befolgen: Wählen Sie Putzmittel, die so gering umweltbelastend wie möglich sind (mit Ökolabel), verwenden Sie sie äusserst sparsam und benutzen Sie keine unnötige Substanzen. Verzichten Sie besonders auf schaumbildenden Badezusätze, die die Badewanne in einen Champagnerkelch verwandeln. Verwenden Sie Bade- und Duschmittel sehr sparsam. Und wenn Sie die Badewanne oder die Dusche reinigen, denken Sie daran, dass auch das ökologischste Putzmittel der Natur nicht gut tut.

3 erneuerbare Produkte

Lavabo

Einen Haushalt kann man mit nur 3 Produkten sauber halten: Flüssige Schmierseife, Putzessig und Putzalkohol. Diese Wahl steht im Einklang mit der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen, vorausgesetzt die Produkte sind auf Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt. Um das Waschbecken zu entstopfen, können Sie es zuerst auch mit der Saugglocke versuchen, statt sofort auf ein chemisches Produkt zurückzugreifen. Nützt dies nichts, schrauben Sie den Siphon auf und lassen Sie den Schmutz in einen Eimer ablaufen.

"Schmutzige Wäsche" – oft gar nicht so schmutzig

Oft waschen wir Kleider, die nur kurz getragen wurden und kaum Flecken aufweisen. Was sie schmutzig macht, sind vor allem Absonderungen unserer Haut (Hautschüppchen, Schweiss, Talg), Körperpflegeprodukte (Bodylotion, Kosmetika), Staub und – wer hätte das gedacht? – Waschmittelrückstände. Genau darauf beruht auch die bedingt "magische Wirksamkeit" von Wäschekugeln: Sie kommen ohne Waschmittel aus, und ein Waschgang in reinem Wasser reicht oft schon aus, um die Kleider sauber zu machen.

Seit 1986 sind in der Schweiz Phosphate in Waschmitteln verboten, um der Verschmutzung von Seen entgegenzuwirken. Waschmittel enthalten aber noch andere, gewässerverschmutzende Substanzen: oberflächenaktive Tenside, optische Aufheller, Duftstoffe, Bleichmittel... Wählen Sie Produkte, die mit einem Ökolabel ausgezeichnet sind und verwenden Sie sie sparsam.

Das WC ist kein Abfalleimer

WC

Nicht ins WC werfen: Reinigungstücher, Binden, Wattestäbchen etc. verstopfen die Kanalisation und erschweren die Wasserreinigung. Dasselbe gilt für die Einstreu von Katzenkisten und Vogelkäfigen. All diese Abfälle gehören in den Abfalleimer. Flüssigkeiten wie altes Frittieröl, abgelaufene Medikamente, Restprodukte von Bastelarbeiten oder aus dem Garten gehören in eine Recyclingstelle. Sie stören nicht nur den Klärungsprozess des Abwassers, sondern landen teilweise auch in Seen und Grundwasser – woraus wir unser Trinkwasser beziehen!

Im Abflussloch verschwindet nichts für immer

Spülbecken

Wasser muss von allem, was man in das Spülbecken oder das WC giesst, gereinigt werden. Verwenden Sie deshalb wenig Abwaschmittel für die Geschirrwäsche, und wenig Reinigungsmittel für die Spüle und die Arbeitsflächen. Giessen Sie auf keinen Fall Lösungsmittel für Farben oder altes Öl in das Spülbecken oder das WC: Hierfür gibt es Sammelstellen und Geschäfte, in denen man diese Flüssigkeiten kostenlos zurückgeben kann. Denken Sie daran: Im Grunde ist der Abfluss direkt mit dem Wasserhahnen verbunden!

Geschirrspülen, ohne das Wasser zu stark zu belasten

Geschirrspülen

Im Verhältnis zu Tabs hat Geschirrspülmittel in Pulverform den Vorteil, dass es dosiert werden kann. Bei jedem Spülgang kann man ein bisschen weniger verwenden, bis man herausgefunden hat, wieviel Mittel wirklich nötig ist. Wählen Sie ein Spülmittel ohne Phosphate, um die Gewässer zu schonen. Gut zu wissen ist auch, dass auf den Klarspüler verzichtet werden kann, wenn man ein paar Wassertropfen auf den Gläsern nicht fürchtet. Vermeiden Sie auch Deodorants und Desinfektionsmittel. Es ist besser, den Filter und die Sprüharme des Geschirrspülers regelmässig zu reinigen, was die Waschkraft erhöht. Vergessen Sie auch nicht, regelmässig die Türdichtungen zu reinigen, an denen sich oft ekelerregende Verschmutzungen festsetzen.

Trink – und Abwasser

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Berühren Sie die untenstehende Symbole, und klicken Sie auf die Pfeile.

Les différents réseaux pour l'eau potable, les eaux claires et les eaux usées Trinkwasser Niederschlagwasser Kläranlage Wasserverbrauch und -verschmutzung

So viel versteckte Rohre!

Verborgen im Erdreich, in Wänden und Böden sind viele Meter Rohrleitungen und Kanalisationen verlegt, die Tag und Nacht verschmutztes Wasser ab- und frisches Wasser herbeileiten.

Das Trinkwassernetz

Das Trinkwassernetz

Trinkwasser wird im Allgemeinen nicht nur in den Küchenwasserhahn geleitet, sondern auch in den WC-Spülkasten, den Gartenschlauch, den Feuerwehr-Hydrant etc. (Das Warmwassernetz wird hier nicht gezeigt.)

Klicken Sie auf den blauen Pfeil: so sehen Sie woher das Trinkwasser stammt.

Sehen woher das Trinkwasser stammt

Mischsystem/Trennsystem

Gemischt oder getrennt?

Damit bei Gewitterregen das Niederschlagswasser nicht in Massen in die Kläranlagen gelangt – was die Wasserreinigung erschwert – schreibt das schweizerische Gewässerschutzgesetz getrennte Kanalnetze für verschmutztes Wasser (Abwasser) und nicht verschmutztes Wasser (Sauber- oder Regenwasser) vor. Diese doppelte Kanalisation wird "Trennsystem" genannt, im Gegensatz zum "Mischsystem", in welches beide Wasserarten geleitet werden.

Sauberwasser (Niederschlagswasser)

Sauberwasser (Niederschlagswasser)

Bei getrennten Kanalisationsnetzen wird Regenwasser, das von Dächern oder Terrassen, Bodendrainagen oder Dolen auf Strassen und Plätzen zusammengeleitet wird, direkt in die Natur zurückgeleitet, ohne erst eine Abwasserreinigungsanlage zu durchlaufen.

Klicken Sie auf den blauen Pfeil, so sehen Sie, was mit dem Sauberwasser geschieht.

Sehen, was mit dem Sauberwasser geschieht

Les canalisation d'eaux usées

Abwasser

Verschmutztes Wasser aus Lavabo, Badewanne, WC, Wasch- und Geschirrspülmaschine fliesst alles in ein und dieselbe Kanalisation, die in eine ARA mündet (AbwasserReinigungsAnlage). "Abwasserbehandlung" bedeutet allerdings nicht, dass dieses Wasser am Schluss auch "rein" ist. Denn obwohl es zu über 85% geklärt wurde, ist das Wasser, das aus der ARA kommt, immer noch schmutziger als dasjenige der Seen oder Flüsse, in das es zurückgeleitet wird.

Klicken Sie auf den blauen Pfeil, um zu sehen, wie das Abwasser behandelt wird.

Sehen, wie das Abwasser behandelt wird

Wasserverbrauch und -verschmutzung

Wasserverbrauch und -verschmutzung

Wasserhahnen, Lavabos, Spülbecken, Badewannen, Haushaltsgeräte und das WC: Hier benutzen wir frisches Wasser und hier verschmutzen wir es auch. Es lohnt sich immer und in jeder Hinsicht, wenn man sich einige Handlungsweisen angewöhnt, die helfen, unsere Umwelt und unser Trinkwasser nicht zu sehr zu verschmutzen.

Für weitere Informationen klicken Sie auf den blauen Pfeil.

Für weitere Informationen

Trinkwasser

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neige

Das Trinkwasser in der Schweiz stammt hauptsächlich aus Quellen (40%), Grundwasser (40%) und Seen (20%). Die Einwohner verbrauchen davon jedes Jahr das Volumen eines Würfels mit einer Seitenlänge von 1 Kilometer. Dies entspricht 2% des Niederschlags, der als Regen oder Schnee auf unser Land fällt. Rund 3000 private und öffentliche Gesellschaften sind unter der Aufsicht der Kantone mit der Verteilung von Trinkwasser beauftragt.

Berühren Sie den Wasserhahnen und die Bildchen im Diagramm.

Wasser fliesst ab und kommt zurück

Hier zum Beispiel speist der See das Grundwasser, aus dem das Wasser gepumpt wird, das aus dem Wasserhahnen fliesst. Nach seiner Verwendung im Waschbecken durchläuft das schmutzige Wasser eine Abwasserreinigungsanlage, aus welcher es zu ungefähr 85% gereinigt in den See zurückgeleitet wird. Aus diesem Grund können bestimmte Produkte, die ins Lavabo gegossen werden und die nur schwer biologisch abbaubar sind, eines Tages wieder im Wasser aus dem Wasserhahnen auftauchen.

Quellwasser

Eine Quelle sprudelt ganz von selbst, und ihr Wasser wird ohne Pumpleistung gefasst. Quellen werden von Regen- oder Schneewasser gespiesen, das zuvor mehrere Meter tief in den Boden eingedrungen ist. Auf diese Weise wird das Wasser erst durch verschiedene Schichten aus Humus, Gestein und Sand gefiltert und geklärt, bis es auf eine wasserundurchlässige Schicht aus Ton oder Fels stösst, wo es sich sammelt und von wo aus es zur Quellfassung strömt.

Seewasser

Das Rohwasser wird zur Fabrik gepumpt, wo es mit Ozon gegen Algen und Bakterien behandelt wird. Mit weiteren Reinigungsschritten (Ausflockung und Filterungen) werden Schwebestoffe entfernt. Falls nötig wird sein Säuregehalt reguliert, um der Korrosion der Wasserleitungen vorzubeugen. Schliesslich wird dem Wasser in den meisten Fällen noch Chlor zugesetzt, damit sich keine Keime in den Wasserleitungen einnisten können.

Abwasserreinigungsanlage (ARA)

Das aus Haushalten, Landwirtschaft und Industrie stammende verschmutzte Wasser muss geklärt werden, bevor es wieder in die Natur zurückgeleitet wird. Zunächst werden feste Abfälle sowie Sand und Fette entfernt. Anschliessend werden Substanzen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die biologisch abbaubar sind, von Bakterien aufgezehrt. Doch trotz dieser mehrstufigen Reinigungsschritte durchläuft eine nicht zu vernachlässigende Menge von synthetischen Schadstoffen aus den Abwässern die Kläranlagen, ohne eliminiert zu werden: man nennt sie Mikroverunreinigungen.

Reservoir

Trinkwasser wird in hoch gelegene Reservoirs gepumpt (oder in Wassertürme im Flachland). Damit werden zwei Ziele gleichzeitig erreicht: Einerseits bilden die Reservoirs wie ihr Name schon sagt eine Wasserreserve – besonders zur Brandlöschung -, andererseits kann so Druck in den Wasserrohren erzeugt werden, damit das Wasser leicht in alle Etagen der Gebäude gelangt.

Grundwasserpumpstationen

Von der Oberfläche aus wird das Wasser aus dem Grundwasser gepumpt. Ist die Wasserqualität gut, ist keine weitere Behandlung notwendig. Damit sich keine schädlichen Keime bilden können, wird das Wasser allerdings oft gechlort, bevor es ins Wasserverteilnetz geleitet wird. Wird mehr Grundwasser abgepumpt als natürlicherweise durch Regen, Seen und Wasserläufe nachfliesst, sinkt der Wasserspiegel, was Pflanzen, die an der Oberfläche wachsen, schaden kann.

Verbrauch

In der Schweiz sinkt der Wasserverbrauch pro Einwohner dank wassersparender Haushaltsgeräte, besser durchdachten WC-Spülungen und der Tatsache, dass öfter geduscht statt gebadet wird. Jeder Einwohner verbraucht für seine täglichen Bedürfnisse im Mittel 140 Liter Trinkwasser pro Tag. Zieht man den Wasserverbrauch des gesamten Landes in Betracht (inklusive Landwirtschaft und Industrie), so steigt der durchschnittliche Verbrauch auf ca. 300 Liter Trinkwasser pro Tag und Einwohner.

Gletscher

Gletscher sind nicht einfach nur ein schönes Naturphänomen. Sie stellen auch riesige Wasserreserven dar, die Flüsse das ganze Jahr hindurch mit Wasser versorgen, auch wenn es nicht regnet. Ihr Schmelzwasser füllt auch Stauseen, von welchen aus das Wasser in die Tiefe stürzt, um weiter unten Turbinen zur Stromproduktion anzutreiben. Durch die gegenwärtige Klimaerwärmung verlieren die Schweizer Gletscher an Dicke und Oberfläche.

See

Ein See ist eine Trinkwasserreserve, die geschützt werden muss. Und daran sollte man denken, wenn man vor dem Spülbecken oder dem WC steht: Denn alle Reinigungsmittel und Abfälle, die man über das Abwasser entsorgt, können das Wasser der Seen verunreinigen. Wissenschaftler stellen fest, dass immer mehr und unterschiedlichere nicht natürliche und schwer abbaubare chemische Substanzen in unseren Gewässern vorhanden sind. Diese diffuse Verschmutzung ist wahrscheinlich die Ursache dafür, dass es immer weniger Fische gibt.

Grundwasser

Vor Millionen von Jahren, während der Eiszeiten, war das schweizerische Mittelland von dicken Kiesschichten überdeckt, zwischen dessen Ritzen das Wasser heute noch gelagert ist. Das Grundwasser kann von einem See oder Fluss stammen, aber auch von Regenwasser, das auf die Oberfläche fällt. Umweltgifte, die man in Gewässer oder den Boden einbringt, können es deshalb verschmutzen, wenn sie nicht durch die Gesteinsschichten und die darin vorkommenden Mikroorganismen herausgefiltert werden. Auch Bohrungen können seine Sauberkeit beeinträchtigen, da sie das direkte Eindringen von Wasser der verschmutzten Oberflächen ins Grundwasser vereinfachen.

Abwasserreinigungsanlage (ARA)

AbwasserReinigungsAnlage

Sie hat die Aufgabe, Abfälle, Öle und sandige Ablagerungen, die das Abwasser belasten, zu entfernen, sowie Verschmutzungen aus natürlichen und künstlichen Stoffen abzubauen. Aber eine ARA kann das Wasser nicht von allen Substanzen, die es verschmutzen, befreien.

Berühren Sie das Haus und die einzelnen Stationen der ARA.

 

Geklärt bedeutet noch lange nicht rein

Nach dem langen Weg durch die ARA scheint das Wasser zwar klar zu sein, aber es ist noch alles andere als rein. Es enthält immer noch Phosphate und Nitrate, welche das Algenwachstum anregen, sowie tausende verschiedene synthetische Substanzen (Mikroverunreinigungen) aus Industrie, Handwerksbetrieben, Landwirtschaft, Spitälern und Haushalten.

Rechenreinigung

Das Wasser passiert die Rechenanlage, in der Papier, Plastik, Küchenreste und eine Menge von Abfällen, die leider ins WC oder den Abfluss statt in den Abfalleimer geworfen werden, hängen bleiben. Die so gesammelten Abfälle, die den Reinigungsvorgang behindern, werden in eine Kehrichtverbrennungsanlage befördert.

Sandfang

Sandiges Material strömt ein und setzt sich am Beckenboden ab, von wo es entfernt wird. Aber dieser Sand hat nichts mit demjenigen eines Sandstrands zu tun: Er enthält nämlich nicht nur mineralisches Gestein, sondern auch Metallstaub und zahlreiche Agglomerate, die ihn verunreinigen. Er muss in eine Mülldeponie gebracht werden.

Elimination von Ölen und Fetten

Öle und Fette, die auf der Wasseroberfläche im Klärbecken schwimmen, werden abgeschieden und gesondert abgebaut. Nach diesem Prozess wird das Abwasser an den Anfang der ARA zurückgeleitet (Reinigungsstufe hier nicht dargestellt). Fett- und Ölreste von Motoren oder Bastelarbeiten – die auf keinen Fall ins Abwasser gelangen dürfen – können den Ablauf dieses Klärprozesses empfindlich stören.

Vorklärbecken

In diesem Stadium ist das Wasser noch sehr schmutzig: Es ist voll von Schwebepartikeln. Da diese Teilchen schwerer sind als Wasser, lagern sie sich auf dem Boden des Beckens ab. Der eingesammelte Primärschlamm kommt in den Faulturm.

Bakterieller Abbau

Hier handelt es sich darum, die organischen, biologisch abbaubaren Substanzen von Mikroorganismen (Bakterien und Einzeller) "auffressen" zu lassen. Es wird Luft ins Becken gepumpt, damit die Organismen sich vermehren und aktiv bleiben können.

Nachklärbecken und Einleitung in die Natur

Wasser, das in diese Becken geleitet wird, enthält noch Schlamm, der sich aber hauptsächlich aus Mikroorganismen zusammensetzt. In dieser zweiten Klärstufe wird dieser Schlamm vom geklärten Wasser getrennt, bevor es in einen Fluss oder See zurückgeleitet werden kann. Der Schlamm wird in den Faulturm gebracht oder in das Vorklärbecken zurückgepumpt.

Schlammfermentation / Biogas

Klärschlamm ist stark mit Schwermetallen, Fäkalbakterien, Medikamentenrückständen etc. belastet. Seit 2006 darf er in der Schweiz nicht mehr als Dünger für die Landwirtschaft verwendet werden. Hier wird der Klärschlamm in einen Fermenter geleitet, wo Biogas hergestellt wird, das einen Stromgenerator antreibt.

Schlammentwässerung / Verbrennung

Der vergärte Rückstand wird entwässert und getrocknet. Die "Briketts" aus Klärschlamm werden anschliessend in eine Hausmüllverbrennungsanlage transportiert, wo sie mit Hausabfällen verbrannt werden. Das Trocknungswasser wird in die ARA zurückgeleitet.

 

Sauberwasser (Niederschlagswasser)

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réseau des eaux claires pluie

Direkt in die Natur

Um zu vermeiden, dass die Abwasserreinigungsanlagen durch den Starkregen bei Gewittern überlastet werden, werden in der Schweiz nach und nach Kanalisationen für Sauberwasser (oder Meteorwasser) errichtet, die vom Abwasser abgetrennt sind. In diesem sekundären Wasserentsorgungsnetz läuft das Regenwasser zusammen, das auf Strassen, Plätzen, Parkflächen, Dächern und Terrassen anfällt; dieses Netzt fasst aber auch das Drainagewasser aus dem Boden rund um Gärten und Gebäude.

Da dieses Niederschlagswasser direkt in die Natur geleitet wird, sollte gut darauf geachtet werden, dass kein giftiges Reinigungsmittel in die Dolen an Weg- und Strassenrändern, in Dachrinnen, Rinnsteine oder andere Abflüsse gelangt.

Nicht verschmutztes Abwasser ist versickern zu lassen. Erlauben die örtlichen Verhältnisse dies nicht, so kann es in ein oberirdisches Gewässer eingeleitet werden. Dabei sind nach Möglichkeit Rückhaltemassnahmen zu treffen, damit das Wasser bei grossem Anfall gleichmässig abfliessen kann.

Berühren Sie die Bildchen.

Vom Himmel gefallen

In der Schweiz ist das Sammeln und Nutzen von Regenwasser noch selten, ausser in einigen höher gelegenen Regionen ohne Quellen, wie zum Beispiel in den Jurahöhen. Regenwasser gilt nicht als "Trinkwasser", denn es ist durch Mikroorganismen und Staub der Luftverschmutzung, der sich auf Dächern ablagert, verschmutzt.

Auch wenn es über die Strasse oder den Parkplatz geflossen ist, kann Meteorwasser durch Schmutz und Abfälle auf dem Boden verunreinigt worden sein. Denken Sie daran, dass alles, was man auf den Boden neben einer Dole wirft, beim nächsten Gewitter direkt in den nächsten Fluss gespült werden kann.

Empfindliche Fauna und Flora

Es gibt eine Vielzahl von Lebewesen – angefangen bei winzigen Einzellern bis hin zu Bibern oder grossen Fischen -, die in Flüssen und Seen leben. Einige reagieren sehr empfindlich auf Verunreinigungen, so zum Beispiel die Larven der Köcherfliege, welche die ersten Stadien ihres Lebens aquatisch verbringen. Ihr Verschwinden, das zunächst kaum bemerkbar ist, bewirkt indirekt, dass grösseren Tiere wie Libellenlarven, Molche, Fische, die sich von ihnen ernähren, seltener werden.

Algen, Wasserpflanzen und Wassertiere reagieren sehr empfindlich auf Putzmittel, Unkrautvertilgungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie Verunreinigungen durch Heiz- und Motorenöl.

Was übermässiges Düngen betrifft, so fördert dies die massive Entwicklung von Algen, die anschliessend absterben und auf den Boden des Gewässers sinken – dieser Verwesungsprozess benötigt Sauerstoff, der letztlich den Wassertieren fehlt.

Javel-Lauge = katastrophale Reinigung

Javel-Lauge

verbotenEin ganz schädliches Vorgehen: das Dach mit Javel-Lauge reinigen. Dieses Mittel ist ätzend, basisch und tötet Lebewesen. Natürlich entfernt es Moos und Flechten von den Ziegeln, aber damit ist es nicht getan: Javel-Lauge setzt ihre tödliche Wirkung auch in den Flüssen fort. Ausserdem setzt es Chlor frei, das das Plankton schädigt. Möchte man unbedingt sein Dach reinigen, ist es besser, sich an einen Fachmann zu wenden, der weniger toxische Produkte kennt – aber auch diese bitte niemals bei Regen verwenden.

Abkratzen und abreiben ist und bleibt die umweltschonendste Lösung. Hierzu kann man auch einen Wasserhochdruckreiniger verwenden (von oben nach unten arbeiten, damit kein Wasser unter die Ziegel gespritzt wird) – vorausgesetzt, dass das Dach keinen Zement mit Asbestfasern enthält, die man so verbreiten würde. Abgesehen davon schaffen einige Moose und Flechten ganz interessante Biotope, die denen auf Felsgestein ganz ähnlich sehen. Für das Gebäude entsteht dadurch kein Schaden.

Zu Recht verboten

Es ist sehr praktisch, Unkraut, das rund ums Haus und an Wegrändern wächst, mit einem Unkrautbekämpfungsmittel in einer Giesskanne oder einem Zerstäuber verdünnt zu entfernen. Ist aber eine Drainage im Boden, oder befindet sich weiter unten am Weg eine Dole, wird der Regen dieses Gift direkt in den nächsten See oder Fluss spülen. Wasserpflanzen sterben, und Tiere, die von ihnen abhängen, verschwinden ebenfalls.

verbotenSeit 2001 dürfen in der Schweiz Privatpersonen Unkrautvernichtungsmittel nicht mehr zur Unkrautbekämpfung in Zufahrtsstrassen, Wegen und Parkplätzen verwenden – egal, ob diese geteert, mit Platten belegt sind oder aus Kopfsteinpflaster oder Kies bestehen. Diese Regelung gilt auch für bewachsene und unbewachsene Strassen- und Wegränder sowie Dächer und Terrassen.

Auch wasserlösliche Farben
dürfen nicht ins Wasser gelangen!

Die Wahl von wasserlöslichen Farben, da sie weniger gesundheits- und umweltschädlich sind, ist sehr vernünftig! Aber die Pinsel und Töpfe dürfen nicht über einem Abfluss gewaschen werden, der in die Sauberwasserkanalisation mündet. Denn auch diese Farben enthalten schädliche Substanzen für die Gewässer. Waschen Sie das Werkzeug im Hausinnern, denn dieser Ausguss ist an eine Abwasserreinigungsanlage angeschlossen.

verbotenAusserdem ist es gesetzlich verboten, Farbe in eine Sauberwasserdole laufen zu lassen oder über ihr das Werkzeug zu säubern.

Vorsicht mit Zement!

Kleinere Zementarbeiten, die man selber ausführt, haben natürlich weniger schädliche Auswirkungen als solche grosser Baustellen. Aber man muss wissen, dass das Waschwasser von Bentonmischer und Werkzeugen den pH-Wert der Gewässer, in die es fliesst, plötzlich und stark anhebt, denn Zement ist sehr alkalisch. Dies hat eine grosse Sterblichkeit bei einigen wirbellosen Tieren wie Würmern und Schnecken zur Folge – und das Verschwinden von Fischen, denen sie als Nahrung dienen. Im Falle von grossen Einleitungen können sogar Fische schnell dahinsterben, da ihre Augen und Kiemen angegriffen werden.

verbotenEs ist deshalb verboten, Zement in die Sauber- und Schmutzwasserkanalisation zu leiten. In die Kanalisation dürfen nur Flüssigkeiten gelangen, deren pH-Wert zwischen 6,5 und 9 liegt.

Waschen Sie Ihr Auto nicht irgendwo!

verbotenEs ist verboten, sein Auto auf der Strasse oder ausserhalb an den dafür vorgesehenen Plätzen zu waschen. Denn das Waschwasser enthält nicht nur Reinigungsmittel, sondern auch Öle und Fette mit giftigen Bestandteilen. Auf einem Weg vorgenommen, wird die Autowäsche den Boden vergiften. Und auf der Strasse oder dem Parkplatz kann das schmutzige Wasser den Gewässern schaden, wenn es über eine Dole ins Sauberwasser gelangt. Autowaschplätze haben ein spezielles Auffangsystem, das Mineralöl vom Schmutzwasser trennt.

Denken Sie daran: ALLE Reinigungsmittel – selbst biologisch abbaubare – sind für die Natur gefährlich, wenn sie nicht zuerst eine Kläranlage durchlaufen haben.